Ralph Vaughan Williams (1872-1958) hat im Laufe seines langen Lebens ein ebenso umfangreiches wie vielfältiges OEuvre geschaffen, das sich gewiss nicht auf einen einzigen "britischen" Nenner bringen lässt. Sicherlich, es gibt klangliche Konstanten in der Tonsprache Vaughan Williams'. Dazu zählen nicht zuletzt die 'tudor tunes', womit der Gebrauch modaler Skalen aus der Musik der englischen Renaissance, hauptsächlich der Volks- und Kirchenmusik, gemeint sein soll, oder die Verwendung einer spätromantischen Harmonik, die bewusst auf eine allgemeine Verständlichkeit von Musik abhebt, die im humanistischen Sinne Vaughan Williams' nicht im elitären Geist geschaffen sein sollte. Es wäre allerdings reichlich verfehlt, den Kompositionsstil Vaughan Williams' über einzelne Stilmerkmale identifizieren zu wollen, anstatt auf das Ganze seines musikalischen Ausdrucks zu gehen. Deshalb kommen im Sonderband nicht nur die bekannten und beliebten Sinfonien Vaughan Williams' zu Sprache, sondern darüber hinaus auch seine weitere Instrumentalmusik, Kammermusik und Lieder sowie seine Chor- und Sakralmusik, seine Opern, vor allem "The Pilgrim's Progress", und nicht zuletzt auch seine Bühnen- und Filmmusik - also das breite Spektrum einer Musik, die es verdient, im deutschsprachigen Raum noch weiter bekannt gemacht zu werden. Der Sonderband kann damit als eine Art Handbuch dienen.
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