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"Manchem mag das scherzhaft vorkommen, dem Rez[ensenten] erweckte es ein unheimliches Gefühl." Diese Bemerkung E. T. A. Hoffmanns über eine Passage aus dem 3. Satz der Fünften Sinfonie Ludwig van Beethovens steht paradigmatisch für die Frage, ob, und wenn ja, auf welche Weise es der Musik möglich ist, das Unheimliche in Klängen heraufzubeschwören – sei es unterstützend im Verbund mit Text, Bild oder Szene, sei es durch die Imaginationskraft der Töne allein. Virulent wurde diese Thematik spätestens mit dem Aufkommen der Schauerliteratur ab dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, erst recht,…mehr

Produktbeschreibung
"Manchem mag das scherzhaft vorkommen, dem Rez[ensenten] erweckte es ein unheimliches Gefühl." Diese Bemerkung E. T. A. Hoffmanns über eine Passage aus dem 3. Satz der Fünften Sinfonie Ludwig van Beethovens steht paradigmatisch für die Frage, ob, und wenn ja, auf welche Weise es der Musik möglich ist, das Unheimliche in Klängen heraufzubeschwören – sei es unterstützend im Verbund mit Text, Bild oder Szene, sei es durch die Imaginationskraft der Töne allein. Virulent wurde diese Thematik spätestens mit dem Aufkommen der Schauerliteratur ab dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts, erst recht, weil die Musik selbst sich dort als Handlungsmotiv etablierte und in den Bühnenwerken, die an der entsprechenden Ästhetik des Schreckens teilhatten, als Stimmungsbehelf unverzichtbare Dienste leistete – eine Aufgabe, die sie bis zum Horrorfilm und dem Computerspiel unserer Tage erfüllt. Der Band geht mit historischen Fallstudien dem Phänomen "unheimlicher" Kompositionen nach und beleuchtet es in der Ausprägung verschiedener Gattungen, Epochen und Medien. Mit Beiträgen von Jean-François Candoni, Julian Caskel, Richard Erkens, Marco Frenschkowski, Carsten Göpfert, Frank Hentschel, Christoph Hust, Bernhard Jahn, Christian Kämpf, Tobias Robert Klein, Martin Küster, Janina Müller, Ivana Rentsch, Anna Ricke, Arne Stollberg, Stefan Willer und Friederike Wißmann.
Autorenporträt
Christoph Hust lehrt nach Stationen in Mainz und Bern seit 2011 am Institut für Musikwissenschaft der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte der Musiktheorie, die Musikverlagsgeschichte und Verbindungen von Musik und Medien. Ivana Rentsch ist seit 2013 Professorin am Institut für Historische Musikwissenschaft der Universität Hamburg. Zu ihren Schwerpunkten zählen u. a. das Themenfeld von Musik und Nationalismus und die tschechische Musikgeschichte. Arne Stollberg ist seit 2015 Professor für Historische Musikwissenschaft am Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Forschungsschwerpunkte: Musikästhetik und musikalische Analyse, Musiktheater und Instrumentalmusik vom 18. bis zum 21. Jahrhundert.
Rezensionen
"Die Musik und ihre dämonischen, unheimlichen Wurzeln - das war 2021 auch das Thema eines Symposiums, das an der Berliner Humboldt-Universität veranstaltet wurde. Der Großteil der Vorträge liegt jetzt gebündelt vor. Und auch wenn dabei der Schwerpunkt auf der 'dunklen' Seite der romantischen Musik liegt, so haben die Autoren natürlich auch musikalische Schaudergeschichten in der Barockoper ausgemacht. Und selbstverständlich kommt auch die Würdigung der Musik in Horrorfilmen und Computerspielen nicht zu kurz. Eines der Highlights ist dabei die spannende Analyse der 'tönenden Architekturen des Unheimlichen' in Roman Polanskis Psychohorror-'Apartment'-Trilogie. Da bekommt man allein schon beim Lesen eine leichte Gänsehaut."Guido Fischer, RONDO, 5/2023