Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,5, Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Am Beginn der Arbeit steht die Forschungsfrage: Welche Bedeutung hat Musik im Kontext von Migration für geflüchtete Musiker aus dem arabischen Kulturraum? Gibt es Möglichkeiten des Dialogs mit europäischer Musik und wenn ja, wie verändert sich dadurch der eigene musikalische Stil? Ich möchte herausfinden, wie das musikalische Ankommen von Musikern aus dem arabischen Kulturraum stattfindet, welche Schwierigkeiten und Probleme auftreten und auf welche Weise ein Dialog mit europäischen Musikern und Zuhörern gelingt. Nach dem Topos der musica lingua franca ist die Musik eine allgemein verständliche Sprache, die jenseits aller kulturellen und politischen Grenzen als Medium der Kommunikation dient. Dies bleibt zu überprüfen und an konkreten Beispielen von Musikern zu erforschen. Musik ist eine Möglichkeit in einen Dialog zu treten mit dem Anderen, dem Fremden. Im Dialog ist Hören mit der Veränderung des Bewusstseins gekoppelt. Nur wer von sich weg auf den Anderen eingehen kann, ist fähig in einen gleichberechtigten Dialog zu treten. Lange Zeit war ein Dialog der Kulturen auf Augenhöhe nicht gegeben, da Europäer von ihrer eigenen kulturellen Überlegenheit ausgingen. Wie kann nun ein musikalischer Dialog konkret aussehen? Ein Beispiel ist das grenzüber-schreitende Repertoire vieler Ensembles. Ihre Musik wird oft als Weltmusik bezeichnet. Mit dem Zustrom von Menschen aus dem Nahen Osten im Jahr 2015 setzt die empirische Forschung an, auf der diese Arbeit aufgebaut ist. Durch Interviews und dem Begleiten von zahlreichen musikalischen Projekten in Wien konnten Daten über die Dialogfunktion von Musik erhoben werden. Neben Projekten in Wien wurden auch ein Festival im Allgäu und eine CD Produktion in Brüssel miteinbezogen.