Gegenstand der vorliegenden Studie ist die Untersuchung von Aspekten der musikalischen Intonation - hier als Begriff für die Tonhöhengebung in der Musik. Die Zielsetzung liegt dabei in der Bewusstmachung der Möglichkeiten aber auch der Probleme, die sich beim Umgang mit Intonation für MusikerInnen, TonmeisterInnen und DirigentInnen ergeben. Welche Möglichkeiten bietet die Intonation bezüglich der Qualität des musikalischen Ausdrucks (expressive Intonation), welche Eigenschaften haben Melodielinien und welche Phänomene treten bei gleichzeitig erklingenden Tönen auf? Warum muss ein Streichinstrument beim Zusammenspiel mit einem Klavier unweigerlich Kompromisse bezüglich der Intonation eingehen? Diese Studie beschäftigt sich zunächst mit den Grundlagen der Gehörphysiologie und setzt sich mit der Theorie der Intervalle, der Sonanzen sowie der diatonischen Tonsysteme auseinander. Es werden die Möglichkeiten sowie die Grenzen von Intonation als Mittel des künstlerischen Ausdrucks anhand von Musikbeispielen untersucht und anschließend erörtert, welche Konsequenzen sich gegebenenfalls aus den Ergebnissen ziehen lassen. Dabei werden folgende Werke näher untersucht: 1)J.S.Bachs Sonate für Violine Solo in g-moll (BWV1001) - als Beispiel für ein Instrument mit freier Intonationswahl (sog. pitch-free medium) 2)J.Brahms Klavierquintett in f-moll op.34 - hier wird der Konflikt beim Zusammenspiel von intonationsfreien Instrumenten (hier Violine, Viola und Violoncello) mit einem durch eine vorgegebene Stimmung fixierten Instrument (hier Klavier) veranschaulicht. 3)James Brown -I lost someone - eine Analyse der Gesangsstimme verdeutlicht einen möglichen künstlerischen Einsatz von Intonation am Beispiel der Blue-Note.
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