Der vorliegende Band gibt einen kompakten, interdisziplinär angelegten Überblick über die Konzeptgeschichte und die gesellschaftliche Relevanz von Muße. Muße entlastet auf Zeit von Produktivitätsansprüchen der Gesellschaft und ermöglicht damit Freiheit und vielfältige Kreativität. Gerade deshalb ist sie umstritten: Die Möglichkeit, gesellschaftliche Ansprüche für eine Weile zu vergessen, wird stets nur gewissen Gruppen zugestanden. An Diskussionen über Muße zeigen sich gesellschaftliche Vorstellungen von Produktivität deshalb ebenso deutlich wie Zuschreibungen an das gute Leben einzelner Gruppen. Das gilt gerade auch heute, da Muße in der Kritik an kapitalistischer Arbeits- und Gesellschaftsorganisation neue Prominenz gewinnt und als Gegenbild zu deren Beschleunigung erscheint. Der Freiburger Sonderforschungsbereich 1015 hat mehr als zehn Jahre lang in interdisziplinärer Perspektive Mußevorstellungen und Mußepraktiken untersucht. Das Kompendium 'Muße und Mußeforschung' macht seine wichtigsten Ergebnisse zugänglich und bietet damit gleichzeitig einen einführenden Überblick über die Mußeforschung.
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