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In this New York Times bestseller, Tina Turnerthe long-reigning queen of rock & roll and living legendreveals personal stories she's never told before in print or film, about her complicated relationship with her mother, the tragic death of her son, and finally finding true love with Erwin, setting the record straight about her illustrious career in this eye-opening and compelling memoir. From her early years in Nutbush, Tennessee to her rise to fame alongside Ike Turner to her phenomenal success in the 1980s and beyond, Tina candidly examines her personal history, from her darkest hours to…mehr

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Produktbeschreibung
In this New York Times bestseller, Tina Turnerthe long-reigning queen of rock & roll and living legendreveals personal stories she's never told before in print or film, about her complicated relationship with her mother, the tragic death of her son, and finally finding true love with Erwin, setting the record straight about her illustrious career in this eye-opening and compelling memoir. From her early years in Nutbush, Tennessee to her rise to fame alongside Ike Turner to her phenomenal success in the 1980s and beyond, Tina candidly examines her personal history, from her darkest hours to her happiest moments and everything in between. My Love Story is an explosive and inspiring story of a woman who dared to break any barriers put in her way. Emphatically showcasing Tina's signature blend of strength, energy, heart, and soul, this is a gorgeously wrought memoir as enthralling and moving as any of her greatest hits.

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Autorenporträt
Tina Turner
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.04.2019

Was das mit Liebe zu tun hat
Gewalttätiger Gatte, spätes Glück: Tina Turners Autobiografie „My Love Story“
Das Happy End kommt gleich zum Einstieg: 2013 hatte die 73-jährige Tina Turner ihren langjährigen Lebensgefährten Erwin Bach, einen deutschen Musikmanager, geheiratet – und die Hochzeit zu einem Märchenfest in ihrem Château vor den Toren Zürichs gestaltet. Weißer Rolls-Royce, Armani-Brautkleid und hundertvierzigtausend rote Rosen. Turners jüngste Autobiografie „My Love Story“, die zweite nach der 1986er-Lebensbeichte „I, Tina“, beleuchtet vor allem das späte Glück der Selfmade-Frau, zeigt, wie sie sich in einem Alter, in dem andere Show-Veteranen durch Baumärkte tingeln, noch einmal als „Private Dancer“ neu erfindet. Wie sie die Liebe ihres Lebens entdeckt. Einen Mann, der ihr am Ende gar eine Niere spendet.
Umso krasser wirkt der Gegenschnitt auf ihre erste Ehe ein halbes Jahrhundert früher. Ihr damaliger Gatte in spe hatte Tina für eine Spontanhochzeit nach Tijuana gefahren. Ike, ein um die Geschichte des Rock ’n’ Roll verdienter Gitarrist und Bandleader der Kings of Rhythm, der sie als Frontfrau und Dressur-Girl rekrutiert hatte, schien von Romantik nicht viel zu halten. Heiraten wollte er sie vor allem, um nicht mehr Alimente an seine frühere Frau Lorraine zahlen zu müssen.
Wer ist diese Frau, die sich so lange so unwidersprochen misshandeln ließ? Was verbindet das unglückliche Mädchen, den sexy Vamp, die Mutter, emanzipierte Powerfrau und Buddhistin? Am ehesten als Mensch spüren lässt sich Tina in ihren frühen Erinnerungen an die Zeit, in der sie noch Anna Mae Bullock hieß. Im Stich gelassen von ihren geschiedenen Eltern wuchs sie bei der Großmutter auf, besuchte in einem Kaff namens Nutbush, Tennessee, die Schule und schämte sich für ihre Lernschwäche: „Während mir vor lauter Tränen die Zahlen vor den Augen verschwammen, wurde ich vor all den anderen Kindern als Versager vorgeführt.“ Eine lieblose Kindheit.
Man wüsste gerne mehr über dieses isolierte Mädchen, das sich in seine Tagträume flüchtet. Doch „My Love Story“ geht hier auf Schnellvorlauf: vom ersten Bühnenauftritt als Sängerin mit der eher ausdrucksstarken als schönen Stimme über das Leben zwischen Straße, Bühne und Motel als Hälfte der Ike-und-Tina-Turner-Show zum Selbstmordversuch, zur Scheidung in den späten 70er-Jahren und ihrer Neuerfindung als Grammy-gekrönter Solostar. Wer hoffte, von Tina Turner mehr über ihre damalige Musik, den Funk der „Nutbush City Limits“-Jahre, zu erfahren, wird enttäuscht.
Dafür fügt sie dem Register von Ikes Missetaten einiges hinzu: etwa, dass der Gatte drei weitere Geliebte im ehelichen Haus unterhielt, die praktischerweise alle Ann hießen. „Manchmal schloss ich mit seinen Geliebten enge Freundschaft, denn wir saßen, auch wenn es merkwürdig klingt, letztlich im gleichen Boot: abhängig von Ike, ständig zu seiner Verfügung, von ihm beherrscht und von ihm misshandelt – wie die Angehörigen einer Sekte.“ Blaue Augen und Prellungen gehörten zum Alltag. Eine Widerrede, und Ike schlug Tina auf den Kopf. Allerdings lieber mit einem Schuhspanner als mit den Händen: „Für einen Gitarristen sind seine Hände wertvoller als alles andere, deshalb benutzte Ike in einem Kampf nie die Fäuste“, kommentiert Tina trocken.
Wenn sie nach Ikes Schlägen die Notaufnahme aufsuchte, fragte kein Arzt, was passiert war. „Vermutlich glaubten sie, es sei normal, dass Schwarze sich auf diese Weise streiten, besonders Ehepaare.“ Nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung, die sich an einem Schokoriegel entzündet hatte – der ersten, in der Tina zurückschlug –, flüchtete sie aus dem Motel, in blutbefleckter Kleidung über eine Autobahn, mit nichts in der Tasche als einer Tankkreditkarte und 36 Cent.
Auch nach der Scheidung verbreitet der Ex-Gatte Terror: Ike, später ein Idol mancher Gangster-Rapper, lässt seine Schläger das Anwesen in Los Angeles beschießen, auf dem Tina mit den gemeinsamen Söhnen Zuflucht gefunden hat. Dass Tina Turner es dennoch schaffte, nach vorne zu schauen, am Ende gar mitfühlend von Ikes „Dämonen“ redet: Da scheint große menschliche Stärke durch. Und verkörpert sie nicht für viele ihrer Fans ein feministisches Versprechen, dass Frauen aufstehen und den kleinen und großen Ike Turners dieser Welt die Stirn bieten können?
Der längste Teil des Buches aber beschäftigt sich mit der Beziehung zwischen Tina Turner und Erwin Bach. Eine Liebe, der, bei allem Respekt, doch jeder Funken Rock ’n’ Roll abgeht. Das sesshaft gewordene Soul-Idol breitet also seine Einkaufszüge aus, erklärt die Wahl seiner Garderobe, streitet sich mit Erwin – er Minimalist, sie Sammlerin – über Innendekoration. Was ältere Paare manchmal so tun. Wenn sie nicht gerade über ihre Krankheiten reden: Es mag für Gala-Leser eine Sensation sein, hier zum ersten Mal von Tinas Schlaganfall, von ihrem Darmkrebs und schließlich ihrem Nierenversagen zu erfahren. Aber wer will ganze Kapitel über Krankheiten und Arztbesuche bis hin zur genauen Beschreibung einer Dialyse lesen? Und braucht es – nach Turners letztem Bühnenauftritt im Jahre 2009 – ein ganzes quälendes Schlusskapitel über ein Musical, das ihre Lebensgeschichte nachzeichnet?
So sehr man im ersten Teil des Buches mit Tina Turner, der Überlebenskünstlerin, fiebert – hier hätte man sich einen strengen Lektor für die auf Interviews basierende und von der amerikanischen Bestseller-Autorin Deborah Davis und dem deutschen Journalisten Dominik Wichmann geschriebene Autobiografie gewünscht. Und ein wenig mehr Introspektion. Tinas Selbstmythologisierung bleibt oberflächlich: Sie kennt angeblich kein Diva-Gebaren, liebt ihre Fans über alles und hat dank buddhistischer Chant-Praxis Frieden mit ihrem Leben geschlossen.
Die Überdosis Selbsthilfe-Lektüre (vom Dalai Lama bis Deepak Choprah) schlägt leider auch auf ihren Erzählstil durch. „Es ist möglich, Gift in Medizin zu verwandeln“, gibt sie dem Publikum 2017 mit, bei der Londoner Premiere von „Tina – The Tina Turner Musical“ (als „Simply The Best“ in den nächsten Monaten auch in Deutschland zu sehen). Die Rock ’n’ Roller werden sich dann doch an die andere Tina halten: das sexy Gift in Ikes Drug & Rock ’n’ Roll-Zirkus.
JONATHAN FISCHER
Tina Turner: My Love Story. Die Autobiografie. Mit Deborah Davis und Dominik Wichmann. Aus dem Englischen von Barbara Steckhan und Naemi Schuhmacher. Penguin Verlag, München 2018. 317 Seiten, 28 Euro.
Verkörpert sie ein feministisches
Versprechen, den Ike Turners der
Welt die Stirn bieten zu können?
Happy End: Tina Turner und Erwin Bach.
Foto: Getty / Jacopo Raule
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