Obwohl Hesse und Mann beide in der Verbindung von Mythos und Psychologie einen humanistischen Zugang zum Mythos sehen, unterscheiden sich ihre Strategien zum Umgang mit mythischem Erzählen grundlegend. Während man Hermann Hesses Ansatz mit dem Schlagwort ,Mythos als Psychologie' umschreiben könnte, hat Thomas Mann für sein eigenes Mythenerzählen selbst die Formel ,Mythos plus Psychologie' geprägt. So sieht Mann in Mythen einen Ausdruck des Irrationalen, der durch psychologische Durchleuchtung und Ironisierung erst "ins Humane umfunktioniert" werden muss, um sich der politischen Instrumentalisierung entziehen zu können. Hermann Hesse dagegen schließt sich an C. G. Jung an und interpretiert Mythen als Verbildlichung psychischer Prozesse und transrationaler Erfahrung,en die bereits inhärent humanistisch sind.
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