Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,7, Bauhaus-Universität Weimar, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits zu Zeiten der griechischen Antike erklärte man die Welt anhand einer Vielzahl symbolischer Erzählungen - den Mythen. Diese weit verbreiteten Mythologien boten den Menschen auch, anders als die Religion, irdische Erklärungen für "die Welt" an. "Mythen sind [...] Deutungen und Darstellungen lebensweltlicher, natürlicher und kosmischer Zusammenhänge [...]. Sie geben Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens. Es sind aber in der Regel Antworten, die den Menschen nicht in seiner Vereinzelung, sondern als Gemeinschaftswesen ansprechen. Mythen haben eine praktische Funktion: Sie wirken mit an der Herausbildung und Festigung eines gesellschaftlichen Ethos." Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat nun das Massenmedium Fernsehen jenen Platz eingenommen, den in der Antike der Mythos innehatte. Dieser beinhaltet unter anderem eine zentrale Rolle als Vermittler kultureller, aber auch gesellschaftlicher Werte. Das Fernsehen, mit seiner stets präsenten Angebotsstruktur, erzählt wie der Mythos rund um die Uhr endlose Variationen von Geschichten. Fügt man diese einzelnen Erzählungen zusammen, so ist es möglich, die Welt in ihrer gesamten Komplexität wahrzunehmen und zu verstehen. In dieser Arbeit soll am Beispiel des Sportfernsehens und den Mythologien der griechischen Antike gezeigt werden, dass Mythos und Fernsehen aber nicht nur inhaltliche Analogien aufweisen. Es soll herausgestellt werden, dass unsere eigentlich nicht mythologische Gesellschaft noch wesentlich mehr von den Eigenschaften und der Erzählstruktur des antiken Mythos übernommen hat. Zunächst wird versucht, dem Mythos aus Sicht des französischen Strukturalisten Roland Barthes auf die Spur zu kommen. Er erklärt mit Hilfe der Semiotik, was Mythos ist und wie sich jener definiert. Danach werden Mythos und Fernsehen in ihrer kollektiven Bedeutung analysiert, um später das mythische Potential des Mediums Sportfernsehen herauszustellen. Im nächsten Kapitel folgt dann eine Betrachtung des Sportfernsehens als Narrationssystem, welches im Vergleich mit dem Erzählsystem Mythos dargestellt wird. Der letzte Abschnitt widmet seine Aufmerksamkeit schließlich den eigentlichen Helden von Mythos und Fernsehen, in dem die Personengebundenheit der einzelnen Narrationen näher analysiert wird.
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