Wie kann Bildung gerechter werden? Welche Veränderungen muss es geben?
Aladin El-Mafaalani, Inhaber des Lehrstuhls für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Universität Osnabrück, hat sich genau diese Fragen gestellt und das derzeitige Bildungssystem über Bundesländergrenzen
hinaus untersucht und ist zu einem verheerenden Ergebnis gelangt.
Bildung ist und bleibt ein…mehrWie kann Bildung gerechter werden? Welche Veränderungen muss es geben?
Aladin El-Mafaalani, Inhaber des Lehrstuhls für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Universität Osnabrück, hat sich genau diese Fragen gestellt und das derzeitige Bildungssystem über Bundesländergrenzen hinaus untersucht und ist zu einem verheerenden Ergebnis gelangt.
Bildung ist und bleibt ein hohes Gut, weil sie elementar über das spätere Leben entscheidet. In einer Gesellschaft, in der es hipp ist, aufs Gymnasium zu gehen und anschließend ein Studium zu absolvieren, haben es die mittleren und unteren sozialen Schichten schwer. Wer in einem Akademikerhaushalt aufwächst, wird perspektivisch ein besseres Leben führen. Das ist leider Fakt, auch wenn es Ausnahmen gibt. Um die Ungerechtigkeiten aufzubrechen und Ausbildungsberufe im Handwerk attraktiver zu machen, bedarf es viel Arbeit.
Aladin El-Mafaalani führt Wege aus der Krise an, doch wird nicht gehört, weil an alten Bildungssystemen festgehalten wird und dadurch aktuelle Entwicklungen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt nicht berücksichtigt werden. Deutschland hat es in der Hand, doch bleibt in Sachen Bildung auffällig passiv. Erst wenn man bereit für Inklusion und Reform ist, kann etwas geschehen. Doch die Schere zwischen Arm und Reich klafft und die Schule vermag diese momentan nicht zu schließen. Im Gegenteil, die frühe Selektion in der 4. Klasse und die mangelnde Förderung von schwachen Schülern stehen einer positiven Entwicklung im Weg. Noch dazu soll sich in immer kürzerer Zeit Wissen angeeignet werden, wodurch Lehrer und Schüler gleichermaßen unter Druck geraten.
FAZIT
Ein wichtiges Buch, das zeigt, dass in Deutschland Bildung von staatlicher Seite schon lang nicht mehr als hohes Gut betrachtet wird. Die Zweiklassengesellschaft ist immer mehr auf dem Vormarsch. Chancengleichheit ist noch immer mehr Illusion als Wirklichkeit.