Mythen erfüllen im kulturellen Imaginären bis heute zentrale symbolische und kulturelle Funktionen, was sich auch an ihrer filmischen Adaption und Neugestaltung zeigt. Um die Mythenbildung in ,neuen' Medien angemessen erfassen zu können, bedarf es einer modifizierten analytischen Perspektive. Schon Umberto Eco hat darauf hingewiesen, dass moderne Helden wie Superman ein anderes Mythenprofil aufweisen als antike Heroen wie Herakles. Serielle Figuren wie Dracula, Sherlock Holmes oder Superman tendieren dazu, mediale Grenzen zu überschreiten, und konsolidieren gerade dadurch ihren Status als moderne Mythen. Der neue Synkretismus der mythologischen Bilder überbietet in seiner Reichweite offenbar noch die (spät-)antiken bis frühneuzeitlichen Mythenverschmelzungen. Die Beiträge des Bandes dokumentieren die Faszination bestimmter filmischer Figuren, Schemata, Handlungsverläufe von mythologischem Format und ermöglichen die Betrachtung ihres Oszillierens zwischen Höhenkamm und Populärkultur.
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