In ihrem neuen Erzahlband "e;Nach dem Fest"e; fuhrt uns Christine Haidegger an die unterschiedlichsten Orte: in Salzburg etwa entwirft sie ein Zukunftsszenario, in dem die Altstadt mit einer hohen Plexiglaswand eingefasst und von einer Kuppel uberspannt ist. Die Touristenstrome werden ebenso reguliert wie die Besucherzahl der Einheimischen, die fur die Innenstadt eine Dauerkarte besitzen. In Venedig hingegen ist alles zugnglich. Dort treffen wir die bersetzerin Anna, die einige Sommerwochen zum Arbeiten in der Lagunenstadt verbringt. Ihr Leben unter den alteingesessenen Venezianern, die Gesprche beim Weinhndler, in einem Friseursalon oder in einer kleinen Bar fernab der touristischen Attraktionen, zeigt uns einen wohltuend anderen Blick auf das mit Klischees berladene Venedig. Ernst wird es dort, wo ein einsamer Mann aufs Meer blickt und seine Frau vermisst; wo ein nicht minder einsamer eine Frau grausam ttet, in der er seine Mutter sieht. Und tieftraurig in jenem Haus in der sterreichischen Provinz, in dem ein Ehepaar seit vielen Jahrzehnten zusammenlebt. Der Mann wei nicht, wie er seiner Frau die Nachricht berbringen soll, die das Familienleben verndern wird. Er verschiebt die Aussprache auf die Tage nach dem Fest - nichtsahnend, dass auch seine Frau ein schreckliches Geheimnis mit sich trgt.
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