Ein LKW-Fahrer meldet Feuer auf einer Deponie. Als die Polizei dort ankommt, stellt sich heraus, dass ein Wohnmobil brennt. Ein Junge steht davor und versucht verzweifelt, wieder ins Wohnmobil zu kommen. Nur mit Mühe und Not kann eine Polizistin verhindern, dass der Jugendliche sich ins Feuer
wirft.
„Sind da wirklich noch Freunde von dir drin?“, fragte Jasmin. Zweifel an seinen Worten hatte sie…mehrEin LKW-Fahrer meldet Feuer auf einer Deponie. Als die Polizei dort ankommt, stellt sich heraus, dass ein Wohnmobil brennt. Ein Junge steht davor und versucht verzweifelt, wieder ins Wohnmobil zu kommen. Nur mit Mühe und Not kann eine Polizistin verhindern, dass der Jugendliche sich ins Feuer wirft.
„Sind da wirklich noch Freunde von dir drin?“, fragte Jasmin. Zweifel an seinen Worten hatte sie keine. Niemand versuchte wieder und wieder in die Hölle zu steigen, wenn er nicht etwas herausholen wollte, was ihm wichtiger war als die eigene Haut.“ (Seite 20)
Der Junge wird ins Krankenhaus gefahren und weigert sich, seinen Namen zu sagen. Was verschweigt er? Gehörte das Wohnmobil wirklich seinem Großvater, wie er sagt, und wo ist dieser? Und warum findet man seine drei Freunde nicht, die er zu retten versucht hat? Haben die ihn etwa im brennenden Auto alleine zurückgelassen?
Am Anfang tat ich mich schwer damit, der Story zu folgen. Das Buch springt zwischen Tagen, Monaten und Jahren, die Personen konnte ich nicht sofort zuordnen und musste mich sehr konzentrieren. Erst nach und nach kristallisierte sich heraus, wie das ein oder andere einzuordnen ist. Dann aber hat das Buch mich gepackt! Wer einen Thriller erwartet, wird enttäuscht sein. Es ist nicht mal ein Krimi, eher ein Kriminalroman. Es gibt zwar eine Ermittlung, die durch die Autorin regelrecht seziert wird, die Ermittler werden teilweise vorgeführt, aber es geht im Hauptteil mehr um die Familiengeschichte des Jungen. Warum er ist wie er ist, wie es dazu kam, dass er tat, was er verschweigt. Das Psychogramm einer Familie. Je mehr ich erfahren habe, umso fassungsloser war ich. Beklemmend und entsetzlich sind die Hintergründe und mehr als einmal habe ich das Buch zur Seite legen müssen. Im letzten Drittel überwiegt wieder die Ermittlung, die letzten Unklarheiten werden beseitigt. Es geht um Narzissmus, um Egoismus, aber auch im Kindesmissbrauch und Kindesvernachlässigung. Wer in diesen Bereichen empfindlich ist, sollte nicht zugreifen.
Ein unglaublich gutes Buch, eine vielschichtige Geschichte, eine Erzählung, die mich noch nicht loslässt. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!