Eine exemplarische Geschichte!!
In einem halben Tag und einer halben Nacht durchgelesen":
Ich musste das Buch sozusagen "in einem Ritt" durchlesen, nachdem ich damit angefangen hatte. Das sagt doch eigentlich schon alles, oder?
Sehr angenehm geschrieben, gut lesbar, immer mit Gehalt unter
den Worten, den Sätzen. So wie das Leben nun einmal ist.
Die Geschichte ist nicht ungewöhnlich,…mehrEine exemplarische Geschichte!!
In einem halben Tag und einer halben Nacht durchgelesen":
Ich musste das Buch sozusagen "in einem Ritt" durchlesen, nachdem ich damit angefangen hatte. Das sagt doch eigentlich schon alles, oder?
Sehr angenehm geschrieben, gut lesbar, immer mit Gehalt unter den Worten, den Sätzen. So wie das Leben nun einmal ist.
Die Geschichte ist nicht ungewöhnlich, manche Kinder werden um ihrer selbst willen geliebt, gefördert, dürfen sich entwickeln - manche Kinder werden von seelisch schwer versehrten Eltern geboren, die der Liebe, der Zuwendung, der Fürsorge nicht fähig sind - nicht aus Bosheit, sondern aus innerer Armut und Kargheit. Wegen Verletzungen, die nie geheilt sind, nicht heilen konnten, bevor sie selbst wieder Eltern wurden.
Das ist wie ein Fluch. Unüberwundene Verletzungen, ungeheilte Wunden werden weitergegeben an die nächste Generation. Das ist so gewiss wie tragisch. Siehe dazu die frühen Bücher von Dr. Joachim Bauer, insbesondere "Das Gedächtnis des Körpers".
Kindheit ist so etwas wie "Selbsterfahrung", wir lernen als existentiell hilflose Wesen ohne Bewusstsein für unsere individuelle Persönlichkeit (vorbewusste Zeit) wie Hinwendung, Empathie, Spiegelung ermöglichen, dass sich unsere primären Bezugspersonen in unsere basalen Bedürfnisse einfühlen können, um diese angemessen gut zu erfüllen.
Aus dieser Selbst - Erfahrung als hilflose "Fürsorgeempfänger:innen" heraus können wir unsere Empathiefähigkeit und neuronal die Spiegelneuronen entwickeln, welche uns befähigen, die erfahrene Fürsorge und Zuwendung weiterzugeben.
Aber was passiert, wenn die Eltern/primären Bezugspersonen ihrerseits diese Fähigkeiten nicht entwickeln konnten und sich dieses Mangels gar nicht bewusst wurden vor ihrer Elternschaft? Die Folgen können unerträglich und grausam sein.
Wiebke in dieser Geschichte ist das bedauernswerte Kind solcher innerlich armen, der Einfühlung unfähigen Eltern und erleidet dieses Schicksal, ohne begreifen zu können, warum sie dieses Schicksal durchleben muss.
Eine alltägliche Geschichte? Nix besonderes? Passiert eben?....?
Mich hat das Buch berührt. Durch Solidarität und Interesse können sich die erlittenen Unbegreiflichkeiten im besten Falle verwandeln (siehe Salutogenese, Aaron Antonovsky).