Im Grunde fehlen mir die Worte zu „Nach der Sonne“ von Jonas Eika, der 2019 für seinen Erzählband den renommierten Literaturpreis des Nordischen Rates erhielt. Er gilt als Shooting-Star in Dänemark und wird für sein queeres, sinnliches, bizarres und teils brutales Werk gefeiert. Ich war unendlich
neugierig auf dieses Buch, nur um nun vor lauter Fragezeichen zu stehen. Mir wollte sich einfach nicht…mehrIm Grunde fehlen mir die Worte zu „Nach der Sonne“ von Jonas Eika, der 2019 für seinen Erzählband den renommierten Literaturpreis des Nordischen Rates erhielt. Er gilt als Shooting-Star in Dänemark und wird für sein queeres, sinnliches, bizarres und teils brutales Werk gefeiert. Ich war unendlich neugierig auf dieses Buch, nur um nun vor lauter Fragezeichen zu stehen. Mir wollte sich einfach nicht erschließen, worum es in Eikas Geschichten geht. Was ist die Aussage? Teils erschloss sich mir noch nicht einmal die Handlung vollständig. Zu verworren, unverständlich und verrückt ist sie. Dennoch möchte ich „Nach der Sonne“ nicht unbesprochen lassen, denn wer weiß, vielleicht ist es für den ein oder anderen von euch gerade wegen seiner bizarren Natur genau das Richtige.
Was nehme ich aus „Nach der Sonne“ von Jonas Eika mit? Es ist, als hätte jede Erzählung eine Metaebene, die jegliche Grenzen von Realität, üblichen Normen und Zeit sprengt. Das für sich genommen finde ich unglaublich spannend. Allerdings ist die Entfernung von dem, was realistisch und im gängigen Sinne „möglich“ ist in diesen Erzählungen und für meinen Geschmack so groß, dass ich abgehängt wurde. Die Worte ergaben in meinem Kopf keinen Sinn. Alles erschien mir wie ein großes Mysterium und der Zugang dazu war mir verwehrt. Einzig gegen Ende des zweiten Teils von „Bad Mexican Dog“ gibt es eine Stelle, einen Gedanken, der mich bewegt hat und den ich abschließend teilen möchte: „Alle Dinge sind lächerlich ohne die Sonne. Schattenlose Gegenstände unter freiem Himmel, durchleuchtet und verurteilt zu einem dunklen Leben auf dem Sand, in der Haut, unter dem Meer.“
„Nach der Sonne“ von Jonas Eika ist ein Erzählband, der fünf seltsame und bizarre Geschichten enthält, deren Sinn sich mir weitestgehend nicht erschloss. Der Autor bewegt sich abseits von jeglichen realistischen Ebenen, seine Geschichten verflüssigen sich, formen sich neu, werden zu etwas gänzlich Unterwartetem. An sich ein unglaublich spannendes Konzept, für das ich allerdings nicht die richtige Leserin war.