Das Leben ist kurz, aber die Erinnerung ist lang - Anuk Arudpragasams Roman über die erschütternden Nachwirkungen des Krieges und die Kraft der Sprache. Am Anfang zwei Nachrichten: Eine E-Mail von Anjum, einer Aktivistin, in die sich Krishan vor Jahren in Delhi verliebt hatte, und ein Anruf aus dem Norden Sri Lankas. Rani, die Haushälterin seiner Großmutter, ist mit gebrochenem Genick am Grunde eines Brunnens gefunden worden. Getrieben von der Sehnsucht nach einem anderen Leben und einer unterdrückten Trauer, tritt Krishan die Zugfahrt von Colombo in die vom Krieg zerrüttete Nordprovinz an. Je näher er seinem Ziel kommt, desto klarer nimmt er die brutale Geschichte seines Landes wahr, vor dessen Hintergrund sich in seinen Gedanken die Schicksale dreier Tamil-Frauen leuchtend abheben. Anuk Arudpragasams meisterhafter Roman, mit Präzision und Anmut geschrieben, ist ein Versuch, mit dem Leben nach der Zerstörung zurechtzukommen.
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Ein thematisch wie sprachlich schwieriges und doch absolut beeindruckendes Stück Literatur hat Anuk Arudpragasam mit "Nach Norden" vorgelegt, ist sich Susanne Messmer sicher. Der Protagonist Krishan ist Sri Lankaner, verrät sie, einer, der in guten Verhältnissen aufgewachsen ist und, wie er meint, nichts mit dem Krieg zu tun hat, der lange Zeit im Norden des Landes schwelt. Dennoch interessiert er sich sehr für diesen Krieg, ein Interesse, das irgendwann zwanghaft zu werden scheint und für die Rezensentin eines der Hauptthemen des Buches zeigt: Das stete Changieren zwischen Nähe und Distanz. Der Autor gehe sehr behutsam mit seiner Sprache und seinem Material um, das sei zu gleichen Teilen Lektürearbeit und soghaft spannend. Messmer lobt, wie der Autor Politisches und die Frage nach persönlicher Betroffenheit neu verwebt und sieht den Roman auch als eine Erforschung der Sehnsucht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Meisterhaft, wie Arudpragasam schreibt: Mit großer Liebe zum Detail. Dicht, hypnotisch. In langen, fließenden Sätze. Ein Rhythmus wie fließendes Wasser ... Eine aufschlussreiche, nachdrückliche Prosa ... Und Arudpragasam versteht es, auch scheinbar banale Szenen mit Spannung aufzuladen ... Arudpragasams Schreiben ist ein Beispiel dafür, dass man auch die alte Geschichte "boy meets girl" immer wieder neu, immer wieder knisternd erzählen kann. ... Die Spannung dieses Buches entsteht nicht zuletzt im Denken. Nicht nur im hochsensiblen Registrieren von Umgebung, Gesten, Kleinigkeiten, sondern der promovierte Philosoph Arudpragasam vermag es, eine Art philosophische Spannung zu schaffen, die den Reflektionen eines empathischen Erzählers entspringt, der sich und die Welt durchdenkt. Wie geht man mit jenen um, die vom Krieg getroffen wurden? Was sind wir anderen schuldig? Eine mögliche Antwort: Wir schulden einander unsere volle Aufmerksamkeit. Diesem Buch wünscht man sie auch." Anne-Dore Krohn, rbb Kultur, 01.11.2022
"In 'Nach Norden' schafft [Arudpragasam] es nun erneut, die Unmittelbarkeit des Krieges und seine Außenwirkungen auf Sri Lanka und die Tamilen zu verdeutlichen. [...] Dabei steigt er tief in die Psyche des Menschen ein und zeigt, was Traumata, tiefe Überzeugung und nicht zuletzt Liebe auslösen. Ganz nah kommt man seinem Protagonisten, dessen Gedankenwelt ausschweifend und komplex ist wie das Land, das er durchreist." Lara Sielmann, Deutschlandfunk Kultur, 10.11.2022
"Atmosphärisch dicht, intelligent und in einer poetischen Sprache verfasst, deren Klang einen sofort auf die lange Reise 'Nach Norden' mitnimmt, das zeichnet Arudpragasams zweiten Roman aus." Ines Lauffer, Litprom Weltempfänger-Bestenliste, 01.12.2022
"Gegenwart und Mythos, Politik und Liebeskummer, Heimat und Erinnerung - hier verwandelt sich Sri Lanka in einen kunstvollen Erzählfluss" Ijoma Mangold, Die Zeit, 17.11.2022
"[Dieses Buch ist] hochpolitisch: Eshandelt von Verheerungen, wie wir sie gerade wieder massiv vor die Haustür gespült bekommen - es führt auch noch den größten Verdränger_innen der eigenen Geschichte klar vor Augen, dass sich ein Krieg über Generationen in Gesellschaften brennt. ... Es entwickelt sogar einen ganz seltsamen Sog." Susanne Messmer, taz, 10.12.2022
"Anuk Arudpragasam ist politisch und ästhetisch aufregend. Er ist extrem berührend und er schreibt eine poetisch wahnsinnig aufgeladene Sprache." Denis Scheck, SWR lesenswert Quartett, 06.10.2022
"Ganz langsam, ganz zart und trotzdem unglaublich nachdrücklich" Mithu Sanyal, SWR lesenswert Quartett, 06.10.2022
"Anuk Arudpragasam nimmt uns in seiner eleganten Erzählkunst mit auf eine Zugreise voller Gedanken und Begegnungen." Lena Bodewein, NDR Kultur, 18.11.2022
"Arudpragasam hat einen bemerkenswerten elegischen Roman vorgelegt. Er zeigt sehr genau, dass die Wunden des Bürgerkrieges, gerade auf tamilischer Seite, noch offen sind. ... Meisterhaft ... Ein rhythmisch-wogender Text ... Unbedingt lesen!" Angelo Algieri, Buchkultur, 14.10.2022
"In 'Nach Norden' schafft [Arudpragasam] es nun erneut, die Unmittelbarkeit des Krieges und seine Außenwirkungen auf Sri Lanka und die Tamilen zu verdeutlichen. [...] Dabei steigt er tief in die Psyche des Menschen ein und zeigt, was Traumata, tiefe Überzeugung und nicht zuletzt Liebe auslösen. Ganz nah kommt man seinem Protagonisten, dessen Gedankenwelt ausschweifend und komplex ist wie das Land, das er durchreist." Lara Sielmann, Deutschlandfunk Kultur, 10.11.2022
"Atmosphärisch dicht, intelligent und in einer poetischen Sprache verfasst, deren Klang einen sofort auf die lange Reise 'Nach Norden' mitnimmt, das zeichnet Arudpragasams zweiten Roman aus." Ines Lauffer, Litprom Weltempfänger-Bestenliste, 01.12.2022
"Gegenwart und Mythos, Politik und Liebeskummer, Heimat und Erinnerung - hier verwandelt sich Sri Lanka in einen kunstvollen Erzählfluss" Ijoma Mangold, Die Zeit, 17.11.2022
"[Dieses Buch ist] hochpolitisch: Eshandelt von Verheerungen, wie wir sie gerade wieder massiv vor die Haustür gespült bekommen - es führt auch noch den größten Verdränger_innen der eigenen Geschichte klar vor Augen, dass sich ein Krieg über Generationen in Gesellschaften brennt. ... Es entwickelt sogar einen ganz seltsamen Sog." Susanne Messmer, taz, 10.12.2022
"Anuk Arudpragasam ist politisch und ästhetisch aufregend. Er ist extrem berührend und er schreibt eine poetisch wahnsinnig aufgeladene Sprache." Denis Scheck, SWR lesenswert Quartett, 06.10.2022
"Ganz langsam, ganz zart und trotzdem unglaublich nachdrücklich" Mithu Sanyal, SWR lesenswert Quartett, 06.10.2022
"Anuk Arudpragasam nimmt uns in seiner eleganten Erzählkunst mit auf eine Zugreise voller Gedanken und Begegnungen." Lena Bodewein, NDR Kultur, 18.11.2022
"Arudpragasam hat einen bemerkenswerten elegischen Roman vorgelegt. Er zeigt sehr genau, dass die Wunden des Bürgerkrieges, gerade auf tamilischer Seite, noch offen sind. ... Meisterhaft ... Ein rhythmisch-wogender Text ... Unbedingt lesen!" Angelo Algieri, Buchkultur, 14.10.2022