Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1, Georg-August-Universität Göttingen (Soziologisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Wer die Diskussion um ,,Nachhaltige Entwicklung" nur am Rande verfolgt, wird möglicherweise den irreführenden Eindruck gewinnen, es handele sich hierbei um einen feststehenden Begriff. Jedoch ist nicht nur der damit beschriebene Sachverhalt klärungsbedürftig und der begriffliche Geltungsbereich einzugrenzen, sondern bereits die Verwendung der Bezeichnungen ,,Nachhaltigkeit" und ,,Nachhaltige Entwicklung" (als Übersetzung der englischen Begriffe ,,sustainability" und sustainable development") ist längst nicht einheitlich1, auch wenn sich diese seit einigen Jahren immer mehr durchsetzen konnten.2 Doch mag nun die Rede sein von ,,Zukunftsfähigem", ,,Naturverträglichem" oder ,,Dauerhaft-Umweltgerechtem", so wird in der Regel nicht bestritten, dass man trotz aller Meinungsverschiedenheiten in Ansätzen, Schlussfolgerungen oder Weltanschauungen über das gleiche Thema verhandelt. Aber welcher Natur ist dieses Thema eigentlich, auf welcher Ebene wird verhandelt? Ist es ,,nur" eine Idee, eine Wunschvorstellung von einer ,,besseren Welt", oder existiert schon ein Konzept zur Umsetzung konkreter Maßnahmen? Soll ein neues Wirtschaftssystem entstehen, eine neue Ideologie, oder kann daraus eine Ergänzung oder gar Konkurrenz zu gängigen soziologischen Modernisierungstheorien entstehen? Ist bei der Beantwortung dieser Fragen politischer Pragmatismus oder ein neues Wissenschaftsverständnis oder beides vonnöten?
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