Neben Qualität und Quantität der Gewinnung von Materialien oder Energie ist die Fläche der wichtigste Wirtschaftsfaktor bei nachwachsenden Rohstoffen. In der Vergangenheit wurde die Nachhaltigkeit von nachwachsenden Rohstoffen insbesondere in Bezug auf die Umweltwirkungen des Anbaus hin untersucht. Ein Projekt am Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie, in welchem die vorliegende Studie eingebunden war, hat mit großem Aufwand zum ersten Mal die globalen Flächenaufwendungen Deutschlands untersucht, welche auftreten, wenn die quantitativen Nutzungsziele nachwachsender Rohstoffe bis 2030 realisiert würden. Das Ergebnis dabei ist eine erschreckende Flächenverknappung. Ziel der hiesigen Studie war es nun zu analysieren, inwiefern als notwendig erachtete alternative Flächenpotenziale freigesetzt werden können, wenn weniger tierisch basierte Nahrungsmittel in der BRD produziert bzw. konsumiert würden. Die globalen Flächenfreisetzungen in der Landwirtschaft ergäben sich hierbei aus dem geringeren Bedarf an Tierfutter. Der größte Teil des Tierfutterbedarfs der BRD wird durch Selbsterzeugung in Deutschland gedeckt, wobei der Großteil der verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen hierfür genutzt wird. In zwei Kapiteln der Studie wird einerseits das Thema der Flächenverfügbarkeit erörtert, andererseits wird ausführlich die in Nutzungspfade, Ziele und Umweltwirkungen von nachwachsenden Rohstoffen eingeführt. In dem analytischen Teil der Studie wird zum einen produktionsseitig die Herstellung von Futtermittel in Deutschland bis 2030 untersucht. Auf der Konsumseite wird der unter bestimmten Annahmen prognostizierte Verbrauch tierisch basierter Nahrungsmittel für eben diesen Zeitraum berechnet. Für beide Seiten wird die jeweilige globale Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen bzw. das eventuelle Freisetzungspotenzial aus den projizierten Entwicklungen ermittelt. Abschließend folgen eine Bewertung der Ergebnisse im Rahmen der Fragestellungen zu den Flächenpotenzialen sowie eine kritische Reflektion der Auswirkungen des Booms nachwachsender Rohstoffe in Bezug auf Flächengerechtigkeit und Ernährungssicherheit.
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