Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,0, Universität Trier (Wirtschaft und Sozialgeographie), Veranstaltung: Oberseminar Kanada, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Jahr 2002 erwirtschaftete Kanada 5,25% seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) durch Tourismus1. Somit stellt Tourismus einen vergleichsweise bedeutende Wirtschaftsfaktor für Kanadas dar, vergleichbar mit z.B. dem Gesundheitswesen oder der Bauindustrie. Nimmt man die Export-Basis-Theorie als ökonomische Ausgangssituation, ist davon auszugehen, dass die Basisindustrie Incoming Tourismus eine besonders hohen Einfluss auf die ökonomische Entwicklung der kanadischen Volkswirtschaft besitzt. Die Tourismusbranche sieht sich aber weitreichenden Veränderungen gegenüber. Neben den klassischen Problemen der Branche sieht sich die Industrie der wachsenden Terrorangst konfrontiert. Zusätzlich ist eine Veränderung der Reisetrends beobachtbar. Neue Segmentierungskriterien verändern die Aufgabenfelder der Unternehmen, während die soziologische, ideologische und gesellschaftspolitische Kritik am sog. Harten Tourismus (Massentourismus) das Reiseverhalten weltweit beeinflussen. Die einzigartige ökologische Vielfalt Kanadas stellen in diesem Zusammenhang ein Potential dar, auf diese Entwicklungen zu reagieren. Moderne Formen des Tourismus, so z.B. Ökotourismus oder Nachhaltiger Tourismus sollen in der vorliegenden Arbeit definiert, analysiert und ökonomisch bewertet werden. Durch welche operationalisierbaren Kriterien ist Ökotourismus erkenn- bzw. bewertbar? Welche Chancen und Umsetzungsstrategien ergeben sich für Kanada und im besonderen für das kanadische Nationalparksystem? Hierzu soll auch im Detail auf die Historie und Entwicklung des kanadischen Nationalparksystems eingegangen werden. Im letzten Teil der Arbeit soll anhand einiger Fallstudien die tatsächliche Umsetzung dieser neuen Tourismusformen analysiert werden. Hat sich der Tourismus nachhaltig verändert, oder wird Ökotourismus als Sigel ohne Internalisierung ökologischen Kriterien im Sinne eines Etikettenschwindel verwendet?