Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 1, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Kulturgeographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die bisherigen Erfahrungen der Regionalisierungsinitiative BRUCKER LAND im oberbayerischen Landkreis Fürstenfeldbruck zeigen, dass dieses Modell nicht nur ökonomisch tragfähig, sondern auch tendenziell mit einer nachhaltigen Entwicklung vereinbar ist. Aus diesen Gründen wurde das BRUCKER LAND Konzept auf weitere neun Landkreise im Grossraum München übertragen. Auch andere Regionen in Deutschland und darüber hinaus verfolgen ähnliche Regionalisierungsbemühungen, weshalb das BRUCKER LAND Modell oft als „best practice“ Beispiel herangezogen wird. Die vorliegende Arbeit untersucht Erfolgsfaktoren und mögliche Hemmnisse einer Übertragung dieses Modells auf andere Regionen. Als besonders kritisch gelten dabei jene Faktoren, die starke Bedeutung für den Erfolg im BRUCKER LAND haben, die gleichzeitig gering beeinflussbar und stark raumspezifisch sind. Um Informationen über die Bedeutung und die Beeinflussbarkeit von verschiedenen Faktoren zu erhalten, wurden neben intensiver Literaturrecherche auch 29 Schlüsselpersonen von BRUCKER LAND befragt. Zur Bewertung kamen 36 mögliche Faktoren aus den Bereichen Konzeption, Akteure, Betrieb, Menschliches, Außenwirkung, Finanzierung, Produktpolitik, Bedingungen im Landkreis Fürstenfeldbruck und Externe Rahmenbedingungen. Die Ergebnisse der Literaturrecherche decken sich weitestgehend mit den Einschätzungen der befragten Schlüsselpersonen. Demnach kommt vor allem einer hohen Produktqualität, der Öffentlichkeitsarbeit, einer durchdachten Konzeption des Projektes und besonders den 'weichen' Faktoren ('Menschliches') sehr hohe Bedeutung zu. Viele dieser Faktoren sind aber deutlich beeinflussbar und somit nicht als 'kritisch' anzusehen. Die “klassisch”-geographischen Faktoren gehören nach den vorliegenden Ergebnissen nicht zu den Faktoren mit der höchsten Bedeutung für den Erfolg, aufgrund ihrer geringen Beeinflussbarkeit weisen sie jedoch wesentliche ‘kritische’ Elemente auf. Die vier als besonders kritisch identifizierten Faktoren wurden - soweit möglich - operationalisiert und anhand verschiedener Indikatorensets auf ihre Ausprägung in den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau, Freising, Erding, Ebersberg, München (Land) und Starnberg untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei der Vergleich zu den Bedingungen im Landkreis Fürstenfeldbruck, unter denen das BRUCKER LAND Modell seine Tauglichkeit bereits bewiesen hat.