Familiäre Ereignisse zwingen einen Schriftsteller, die Gedanken an die Historie abzubrechen, seine Schreibarbeiten zu unterbrechen und sich mit den Problemen des Hier und Heute auseinanderzusetzen. Eine Enkelin bringt durch egoistische Gedankenlosigkeit den einsamen Alltagstrott der schwerhörigen Großmutter durcheinander. Eine geschiedene Frau erfährt am Silvesterabend, den sie mit ihrem Freund feiert, dass sich ihre siebzehnjährige Tochter Neujahr verloben will, und bemerkt erst jetzt jene Fremdheit, die ihre einst so enge Beziehung zu ihrem Kind bedroht. Ein kleines Kind kommt in eine ihm fremde Welt, obwohl er ein König ist, ein König David. Dem achtzehnjährigen Werner Truckenbrodt, der sich Ende 1944 freiwillig zur Wehrmacht gemeldet hat, wird in den letzten furchtbaren Monaten des zweiten Weltkrieges die Sinnlosigkeit des Mitmarschierens bewusst. Wache Beobachtungen, ein Gespür für das feine Knistern sozialer Spannungen kennzeichnen seine Erzählungen, immer wieder setzt sich Herbert Friedrich in seinen Texten mit ethisch-moralischen Fragen auseinander. Und fordert nachdrücklich zum Selber-Denken auf.
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