Der Ich-Erzähler Trithemius lädt sein literarisches weibliches Du ein zu nächtlichen Traum-Reisen. Am Aachener Westbahnhof startet eine imaginäre Nachtdraisine, auf deren Plattform die beiden sitzen. Es gibt keine schützenden Wände, und so werden Natur, Landschaft, Bauten und Technik unmittelbar erlebt. Die Fahrt geht hinaus über eine Güterbahnlinie Richtung Moresnet und später weiter zur Maas, nach Maastricht, von dort über die Miljoenenline nach Valkenburg und Kerkrade. Die folgenden Reisen beginnen im belgischen Raeren und führen auf dem stillgelegten Vennbahngleis durch die Eifel - über Roetgen, Lammersdorf, Monschau, Kalterherberg in die belgischen Ardennen und zurück ins Münsterländchen, - nach Walheim, Kornelimünster und Stolberg-Breinig, wo sie vorläufig enden. Der Zeitraum der Handlung erstreckt sich vom Winter bis in den Frühling. Das nächtliche Erleben der Landschaft und des Wetters, die faszinierende Reise über das Schienennetz bilden den Rahmen für gedankliche Ausflüge an verschiedene Orte und in unterschiedliche Zeiten. Trithemius schildert die Landschaften der Reisen, die Gleisstrecken mit ihren stillgelegten Bahnhöfen, Tunnels und Viadukten, erzählt Begebenheiten aus seinem Leben, spricht über Sprache und Schrift sowie andere Aspekte der Mediengeschichte. Oft geht es auch um Alltagserfahrungen, Lebensphilosophie sowie Aspekte des gesellschaftlichen Zusammenlebens und der Beziehung zwischen den Geschlechtern. Das zentrale Thema ist die menschliche Kommunikation. Gelegentlich wird der Erzählstrang unterbrochen, und der Leser gerät unvermittelt in historische Rollen. Er schlüpft in die Rolle Gutenbergs vor der Erfindung der Druckkunst ("Über Spiegel") sowie in die seines Gesellen Peter Schoeffer, der ihn zusammen mit dem Bankier Fust um die Erfindung des Buchdrucks betrog ("Die Lib zu Christinen"), erlebt auch die Stenographenkonferenz von 1886 in Toronto, bei der die noch heute gültige Tastaturanordnung der Schreibmaschine beschlossen wurde ("Die Schreibmaschine fliegt einen Meter hoch"). In "Jünger der Schwarzen Kunst" hat Schrift noch Gewicht, doch das Ende der Bleizeit kündigt sich an. Die Lebenshaltung des Ich-Erzählers ist heiter-ironisch und geprägt von der Lust am Fabulieren. Das literarische Du ist nicht ausformuliert, sondern wird vom Ich-Erzähler auf charmante Weise gespiegelt.
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