Der Röntgenblick, mit dem Erich Fromm die unterschwelligen Vorgänge in der Menschheitsentwicklung zu sehen imstande war, manifestiert sich immer wieder in einer Angst, dass die zerstörerischen Kräfte überhand nehmen könnten und deshalb die Liebe zum Lebendigen immer schwächer wird. So nutzt er das Nachwort zu einem 1970 veröffentlichten Sammelband mit Schriften zur Psychoanalyse und zur Analytischen Sozialpsychologie dazu, nach der Einstellung des gegenwärtigen Menschen zum Leben zu fragen. Denn "die Psychoanalyse kann den Menschen helfen, die Todesliebhaber hinter der Maske ihrer hochtrabenden Ideologien zu entdecken und sie als das zu erkennen, was sie sind, und sie nicht an dem zu messen, was sie sagen - und andererseits die Liebhaber des Lebens zu erkennen, wiederum nicht an ihren Worten, sondern durch ihr Sein."
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