Vier junge Leute machen sich über Kinder lustig, die am gegenüberliegenden Seeufer wie Affen durch eine Baumkrone hangeln, vergessen darüber aber, dass die Art, wie sie selbst sich gegenseitig die Schultern massieren, der sozialen Fellpflege von Schimpansen ähnelt. Das wiederum amüsiert den Ich-Erzähler dieses Buches: Er ist eine Wasserratte par excellence. Strände, Seen, Frei- und Saunabäder sind für ihn aber nicht nur Orte der Entspannung - er schätzt vor allem zwanglose Plaudereien mit Menschen, die wie er zufällig und oft einmalig zur gleichen Zeit am gleichen Ort sind. Die Gespräche sind häufig von einer bemerkenswerten Offenheit: Es geht um Kino, Musik und Literatur, ums Nacktbaden, um Anmache und Drogenkonsum. Da entpuppt sich zum Beispiel ein vermeintlicher Säufer als treusorgender Familienvater, ein Hund "rettet" sein Frauchen vor allzu viel männlicher Gesellschaft auf einem Badefloß, und eine Berlin-Besucherin ist hellauf begeistert, dass es an den Seen der Stadt "so locker zugeht mit FKK und so". In den zwanzig teils heiteren, teils nachdenklichen Geschichten, von denen die meisten zumindest einen wahren Kern haben, kommen auch unterschiedliche Badegewohnheiten in verschiedenen Ländern zur Sprache, und es wird deutlich, wie Blicke, Worte und Gesten unter Fremden zu Missverständnissen führen können.
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