Das vorliegende Buch widmet sich der feministischen Frauenbewegung FEMEN, die in Form von Nacktprotesten öffentliche Aufmerksamkeit erregt und sich dadurch politische Einflussmöglichkeiten erhofft. Es wird kritisch hinterfragt, inwieweit bei solchen Protestaktionen von moderner Frauenbewegung gesprochen werden kann und ob die Präsentation entblößter Frauenkörper eine öffentliche Thematisierung gesellschaftlicher Probleme fördert, oder die Aufmerksamkeit auf sexuelle Reize lenkt und somit die Wahrnehmung der eigentlichen Botschaft überschattet. Durch eine fundierte theoretische Auseinandersetzung sowie einer nach wissenschaftlicher Abfolge festgelegten Bildinterpretation wird die Thematisierung sozialpolitischer Themen auf ihre Wirksamkeit überprüft. Inhaltlich führt zunächst eine geschichtliche Zusammenfassung starker Frauen zum Thema hin. Im Exkurs der Türkei wird auf die spezielle Situation in dem Land eingegangen, da auch die Bildbeispiele aus Protestaktionen in der Türkei gewählt sind. Im anschließenden Kapitel wird die Frauenbewegung, die sich aus jungen Ukrainerinnen zusammensetzt, vorgestellt. Die Bildinterpretation analysiert Bilder zweier Protestaktionen mit dem vierstufigen Interpretationsmodell von Winfried Marotzki, das ursprünglich auf den Kunsthistoriker Erwin Panofsky zurückgeht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden im Anschluss mit Merkmalen vorangegangener Frauenbewegungen abgeglichen, was eine Gegenüberstellung von Femen mit diesen älteren Frauenbewegungen erlaubt. Ob die ukrainische Protestgruppe als neues Bild der starken Frau gesehen werden kann, wird im Anschluss ermittelt. Der Schlussteil der Arbeit beschäftigt sich mit dem durch Nacktprotest verbundenen Potential und thematisiert die zukünftigen Erfolgschancen solcher Aktionen.
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