Ein Loblied auf die Schönheit der Schöpfung
Stefanie Vetter nimmt sich eine Auszeit von ihrer Arbeit als Lehrerin und macht etwas, von dem sie schon lange geträumt hat: Sie verbringt zwei Monate in einem Reservat in Südafrika und lässt sich dort zur Rangerin ausbilden. Der Frieden dort, weitab
von Städten und allem was sie sonst in ihrem Alltag beschäftigt, berührt sie tief, ebenso wie die…mehrEin Loblied auf die Schönheit der Schöpfung
Stefanie Vetter nimmt sich eine Auszeit von ihrer Arbeit als Lehrerin und macht etwas, von dem sie schon lange geträumt hat: Sie verbringt zwei Monate in einem Reservat in Südafrika und lässt sich dort zur Rangerin ausbilden. Der Frieden dort, weitab von Städten und allem was sie sonst in ihrem Alltag beschäftigt, berührt sie tief, ebenso wie die überwältigende Schönheit der Natur mit all ihren Tieren und Pflanzen, der sie sich immer wieder unverhofft Auge in Auge gegenübersieht. In diesem Reisebericht lässt sie uns an dem Geschenk, welches ihr mit diesem Aufenthalt zukam, teilhaben und möchte auch anderen die Augen für all die Wunder um uns herum öffnen.
Nachdem ich zunächst nicht gut in das Buch hineinfand, hat es mich doch schneller als gedacht gepackt. Ich kann schon gar nicht mehr genau sagen, an welchem Punkt das war. Stefanies Schilderungen all dessen was sie erlebt, sieht, hört und fühlt haben etwas zutiefst Authentisches, Wunderschönes und Sehnsuchtsvolles an sich. Man spürt, dass dieses Land sie nicht mehr loslässt. Es spricht so viel Ehrfurcht und Staunen aus ihren Berichten, dass ich selbst unwillkürlich die Sehnsucht verspürt habe, all das selbst zu sehen und zu erleben – bevor es vieles davon nicht mehr gibt, muss man leider sagen. Wenn mir schon vorher unbegreiflich war, warum Menschen so etwas mutwillig zerstören sollten, dann kann ich es jetzt, nachdem ich die Bilder in dem Buch gesehen habe und Stefanie alles so lebensecht und liebevoll beschrieben hat, noch weniger nachvollziehen. Doch leider, so traurig es auch ist, werden wir vielleicht einige dieser Wunder nicht mehr lange erleben können. Umso wertvoller und schöner finde ich es, wenn Menschen wie Stefanie Vetter sich nicht nur aufmachen, um diese Natur zu erleben, sondern auch davon berichten und möglicherweise andere mit ihrer Begeisterung anstecken.
Das Buch ist in der Art eines locker-flockigen Reiseberichts geschrieben, aber es enthält auch immer wieder Reflexionen über das was die Autorin sieht und erlebt, und was das für unser alltägliches Leben bedeutet. Ebenso gibt es immer wieder tiefgründige Gespräche am Lagerfeuer oder einfach Bemerkungen zwischendurch, durch welche die Ausbilder ihre Liebe und Ehrfurcht diesen Tieren gegenüber weitergeben wollen. Ja, Ehrfurcht ist ein ziemlich gutes Wort für das, was ich empfunden habe, genauso wie Staunen. Gleichzeitig kann man vieles lernen, beispielsweise über das Sozialverhalten der Elefanten oder anderer Tiere, aber auch einiges über Ausgleichsmechanismen der Natur. Und es gibt auch viele Episoden, die mich zum Schmunzeln gebracht haben.
Fazit: Ein spannender Reisebericht, der gleichzeitig zum Nachdenken anregt und der eigenen Sehnsucht nach Wildnis einen kleinen Anstups gibt. Was Stefanie gemacht hat, war mutig und es war genau das Richtige, was sie erlebt hat, ist zu schön und beeindruckend, um es in Worte zu fassen. Denn bei allem, was ihr Reisebericht vermittelt, merkt man doch: Diese Zeit hat sie so sehr berührt und gefangengenommen, dass man es wohl als Leser nur hundertprozentig nachvollziehen kann, wenn man etwas Ähnliches erlebt hat. Und wer weiß, vielleicht ist ja genau dieses Buch der Anstoß, den es noch dazu brauchte...?