Fachbuch aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Ratgeber - Ernährung, Essen, Trinken, , Sprache: Deutsch, Abstract: Unverträgliche Nahrungsmittel, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Nahrungsmittelallergien – ein Überblick im Begriffswirrwarr Es gibt viele Gründe, warum einzelne Nahrungs¬mittel von manchen Personen nicht vertragen werden. Der Begriff „Allergie“ wird fälschlicherweise immer wieder für alle Formen von Unverträglich¬keiten verwendet. Sie unterscheiden sich jedoch deutlich hinsichtlich ihrer Ursachen und damit auch ihrer Therapie. Allergie Bei der „echten“ Allergie reagiert das Immunsystem des Betroffenen auf ein Nahrungsmittel. Beim ersten Kontakt mit dem Allergen bildet der Körper eine spezielle Sorte Antikörper (IgE-Typ), die dann im Blut zirkulieren. Wird das gleiche Allergen wieder verzehrt, kommt es zu einer Reaktion zwischen dem Allergen und den Antikörpern, was zu Ausschlag, Schwellungen, Atemnot und sogar schweren Schockzuständen (anaphylaktischer Schock) führen kann. Allergische Reaktionen sind Sofortreaktionen, treten also direkt nach dem Verzehr des Le¬bensmittels auf. Die Reaktion ist nicht dosis¬abhängig, das heißt, auch Spuren von Nüssen in einer Vollmilchschokolade können eine heftige Allergie-Reaktion auslösen. Nahrungsmittelallergien treten beispielsweise häufig gegen Kuhmilch, Fisch, Hühnerei, Nüsse und Erdnüsse auf. Pseudoallergie An der Pseudoallergie ist das Immunsystem nicht beteiligt. Die Unverträglichkeitsreaktion wird direkt durch die Substanz ausgelöst, und zwar bereits beim ersten Kontakt. Die Symptome einer Pseudo¬allergie sind denen einer Allergie vergleichbar und können ebenso gefährlich sein. Allerdings ist bei Pseudoallergien eine Dosisabhängigkeit zu beob¬achten. Eine Reihe verschiedener Substanzen können Pseudoallergien auslösen, darunter einige Farb- und Konservierungsstoffe, aber auch natür¬licherweise in Lebensmitteln enthaltene Substanzen wie Salicylate, biogene Amine und Histamin. Stoffwechselerkrankung Bei Stoffwechselerkrankungen fehlen im Körper bestimmte Enzyme, so dass spezielle Lebensmittel oder einzelne Komponenten davon nicht verwertet werden können. Diese Erkrankungen sind häufig angeboren, können aber auch im Laufe des Lebens entstehen. Hierzu zählen Laktose-Intoleranz (Milchzucker-Unverträglichkeit), Phenylketonurie oder Zöliakie (glutensensitive Enteropathie, einheimische Sprue). Bei diesen Erkrankungen muss lebenslang Diät gehalten und das unverträg¬liche Lebensmittel gemieden werden. Nur zum Teil können die fehlenden Enzyme, beispielsweise bei Laktose-Intoleranz, über Tabletten ersetzt werden.