Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Italienische u. Sardische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Universität zu Köln, Veranstaltung: Lyrik der Renaissance, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit wird zeigen, dass Petrarcas Canzoniere ein narzisstisches Werk ist, dessen Hauptthematik die Seelenverfasstheit des lyrischen Ichs und die Selbststilisierung des Dichters Francesco Petrarca umfasst. Die Liebe zu Laura dient dabei lediglich als Deckmantel der - damals als sündhaft geltenden - Ruhmsucht, sowie als Point de Départ für ein in Wahrheit streng durchkomponiertes ästhetisches Werk, mit dem sich Petrarca deutlich von den im Mittelalter vorherrschenden Liebesdiskursen zu distanzieren vermag. Im Folgenden werde ich eruieren, wie die Figur der Laura und die scheinbar unerfüllte Liebe zu ihr als Instrument der Selbstinszenierung geschickt eingesetzt werden, ohne welches Petrarca das Streben nach Gloria nicht in diesem Maße hätte entfalten können. Dazu werde ich zunächst auf die Entstehung der Laura eingehen, die bereits im Secretum als auch im Bucolicum Carmen erwähnt wird, und sowohl ihr Erscheinen als auch ihre Funktion im Canzoniere detailliert analysieren. Im Anschluss daran werde ich anhand von Beispieltexten Petrarcas Egozentrismus durch die affetti contrari demonstrieren, sowie die Rahmenkonzeption des Canzoniere genauer beleuchten, bei der wir eine deutliche Akzentuierung der Gloria im In Morte Teil vorfinden werden. Abschließend werde ich Petrarca kurz im Kontext anderer literarischer Liebeskonzeptionen seiner Zeit, respektive der provenzalischen Troubadourslyrik, der Scuola Siciliana und des Dolce Stil Novo, situieren und zeigen, dass Petrarcas Narzissmus und seine Selbststilisierung im Canzoniere ihn als Wegbereiter einer neuen Epoche, des Rinascimento, auszeichnen.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.