Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Germanistische Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Lyrik und Erzählprosa der Romantik, Sprache: Deutsch, Abstract: E.T.A. Hoffmannns Werk „Der Sandmann“ ist mehr als die kritische Reaktion eines romantischen Autors auf das spätaufklärerische Weltbild: Auch wenn das für die „‚poetisierte Welt’“ der Romantiker typische „‚Wunderbare’ oder ‚Phantastische’“ im „Sandmann“ zu finden ist und klare Parallelen zur Frühromantik erkennbar sind, treten auch romantikkritische Aspekte auf. Dies möchte ich in der vorliegenden Hausarbeit deutlich machen. Insbesondere rückt dabei die Hauptfigur der Erzählung, Nathanael, in den Fokus der Betrachtung. Durch seinen Versuch, sich ein Ideal zu formen und dadurch Halt zu verschaffen, erscheint er auf den ersten Blick wie der Prototyp des Romantikers, der das Pendant zur aufklärerischen Haltung seiner Verlobten Clara darstellt. Dass Hoffmann mit Nathanaels Schwärmerei auch auf die Gefährlichkeit des falsch verstandenen Romantisierens verweist, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Die für Hoffmanns Werk charakteristische Rolle des Erzählers, der durch seine Multiperspektivität wenig dazu beiträgt, Handlung und Figuren auf Eindeutigkeit festzulegen, möchte ich in dieser Arbeit ebenfalls thematisieren. Mithilfe dieser verschiedenen Betrachtungsweisen des „Sandmann“ versuche ich mich abschließend der Beantwortung der Frage zu nähern, inwieweit sich der Autor E.T.A. Hoffmann mit seinem Werk in die romantische Literaturepoche einpasst.