Seit Jahrhunderten leben in den Ländern Europas Menschen unterschiedlicher Religionen zusammen. Dabei können sich nationale und religiöse Zugehörigkeit wechselseitig verstärken, aber auch schwere Konflikte erzeugen. Europa bietet eine Art Labor der Geschichte, um die schwierige Beziehung zwischen Nation und Religion zu untersuchen, denn die christlichen Konfessionen, das Judentum und auch der Islam prägen die Selbst- und Fremdwahrnehmung Europas bis in die Gegenwart. Die Autorinnen und Autoren des Bandes betrachten die religiöse Durchdringung nationaler Leitbilder im 19. und 20. Jahrhundert in drei großen Bereichen: Sie untersuchen nationalpolitische Auseinandersetzungen, die Bedeutung von religiös aufgeladenen Nationalsymbolen und die Probleme gegenwärtiger christlich-islamischer Mischgesellschaften. Wie wichtig das Thema für das heutige Europa ist, hat zuletzt die Kopftuchdebatte vor Augen geführt.
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