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Sport bringt zum Vorschein, wie groß die Bedeutung von Nation und Nationalismus in modernen Gesellschaften ist. Das Nationale verschwindet nicht, vielmehr bieten globale Massenmedien eine machtvolle Bühne für nationale Selbstdarstellungen und Zugehörigkeitsgefühle. Der hier als »leerer Nationalismus« bezeichnete Komplex an nationalen Wir-Bildern und Wir-Idealen bezieht sich nicht mehr hauptsächlich auf das Ziel kultureller Einmaligkeit, sondern auf Elemente einer Weltkultur. Dadurch werden aber auch globale Standards für die Darstellung von Nation und Nationalismus festgelegt. So wurden…mehr

Produktbeschreibung
Sport bringt zum Vorschein, wie groß die Bedeutung von Nation und Nationalismus in modernen Gesellschaften ist. Das Nationale verschwindet nicht, vielmehr bieten globale Massenmedien eine machtvolle Bühne für nationale Selbstdarstellungen und Zugehörigkeitsgefühle. Der hier als »leerer Nationalismus« bezeichnete Komplex an nationalen Wir-Bildern und Wir-Idealen bezieht sich nicht mehr hauptsächlich auf das Ziel kultureller Einmaligkeit, sondern auf Elemente einer Weltkultur. Dadurch werden aber auch globale Standards für die Darstellung von Nation und Nationalismus festgelegt. So wurden kriegerische Ideale im Zusammenhang mit Nationen überall in Europa durch zivilisierte Ausdrucksweisen nationaler Wir-Gefühle ersetzt. Diese Transformation ist auch das Resultat einer fundamentalen geopolitischen Verschiebung. Ausgehend vom Sport begann der »leere Nationalismus« sich in anderen kulturellen Bereichen niederzulassen. Nation und Nationalismus erhielten somit eine neue, ungeplante Legitimität.
Autorenporträt
Dr. Dieter Reicher studierte Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Geschichte in Graz und Edinburgh. Danach war er als Assistent für Soziologie in Graz und Wien sowie als Junior-Austauschprofessor am New Yorker New City-College tätig. Seit 2008 ist er Assistenzprofessor am Institut für Soziologie in Graz.