Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 1.0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophie), Veranstaltung: PS Nietzsche: Die Fröhliche Wissenschaft , Sprache: Deutsch, Abstract: In der dieser Arbeit ist es mein Vorhaben, einen Vergleich zu ziehen zwischen Nietzsche und der deutschen Romantik, und zwar in einer besonderen, für beide zentralen Hinsicht – der Natur. Unter „Natur“ kann man freilich vieles verstehen, sei es die Welt, das Universum, die Gesamtheit der Dinge, die Wirklichkeit überhaupt, oder aber nur das Lebendige, vielleicht auch nur die „Natürlichkeit“ als das eigentliche, ursprüngliche Wesen der Dinge. Im Folgenden soll ein umfassender Begriff der „Natur“ verwendet werden, der einzig dem immensen Bedeutungsfeld gerecht werden kann, auf das man immer stößt, wenn man sich ebenso bei Nietzsche wie bei den Romantikern damit befassen will. Es wird sich dabei eine Viererbeziehung herausstellen, die in beide Denksysteme einbegriffen ist, nämlich die Beziehung Mensch-Leben-Natur-Geschichte. Ich werde argumentieren, dass die wesentlichen Bezugspunkte zwischen diesen vier Elementen und vor allem die Rolle, die sie in der gesamten jeweiligen Naturkonzeption innehaben, in beiden Fällen eine erstaunlich Ähnliche ist. Ich werde argumentieren, dass in beiden Fällen Natur als Geschichte begriffen wird, als lebendige, nicht festgelegte, ewig umstürzende und neuschöpfende Dynamik; dass in beiden Fällen das menschliche Leben Ausdruck dieses Lebendig-Dynamischen ist und Teilhabe daran; dass in beiden Fällen der Mensch, isoliert, außerhalb von Natur und Leben stehend, weder mit spekulativer Vernunft, noch mit empirischer Wissenschaft dieses Verhältnis durchschauen kann und dass gerade in diesen seinen Irrtümern vor ihm der Lebensprozess geheim seine Zwecke durchsetzt; dass in beiden Fällen im Anschluss daran das Bild eines Erkennenden auftaucht, welcher all dies einsieht, aber nicht daran verzweifelt, sondern bewusst das Leben mitsamt seiner Täuschungen und Irrtümer fortsetzt; dass in beiden Fällen schließlich dieser ganze Vorgang als ästhetisch lustvolles Spiel begriffen wird und die Forderung an den Menschen aufkommt, sein Leben mit diesem Spiel zu durchdringen. Methode dieser Untersuchung ist nicht, akribisch einzelne Aussagen zu isolieren, die die behandelten Denker tun, sondern philosophische Motive herauszuarbeiten und nachzuvollziehen, die sich durch deren Systeme hindurch verfolgen lassen, sich wiederholen und in denen der Autor den Geist, die Quintessenz einer Phase des Denkens am Besten sehen und nachfühlen zu können glaubt.