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Master's Thesis from the year 2011 in the subject American Studies - Literature, grade: 1,00, University of Bayreuth, language: English, abstract: Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit einem in der zeitgenössischen amerikanischen Kultur eher als „kurios“ betrachteten Phänomen: Frauen, die über männliche homosexuelle Beziehungen lesen oder schreiben. Obwohl dieses Phänomen seit den 1970ern relativ häufig ist – populäre Genres wie Boys‘ Love Manga oder Slash Fan Fiction fallen in diese Kategorie –, werden weibliche „cross-voyeurs“ immer als „seltsam“ und „widernatürlich“ wahrgenommen, ganz…mehr

Produktbeschreibung
Master's Thesis from the year 2011 in the subject American Studies - Literature, grade: 1,00, University of Bayreuth, language: English, abstract: Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit einem in der zeitgenössischen amerikanischen Kultur eher als „kurios“ betrachteten Phänomen: Frauen, die über männliche homosexuelle Beziehungen lesen oder schreiben. Obwohl dieses Phänomen seit den 1970ern relativ häufig ist – populäre Genres wie Boys‘ Love Manga oder Slash Fan Fiction fallen in diese Kategorie –, werden weibliche „cross-voyeurs“ immer als „seltsam“ und „widernatürlich“ wahrgenommen, ganz im Unterschied zu ihrem Gegenstück, d.h. Männer, die lesbischen Geschlechtsverkehr als sexuell stimulierend empfinden. Aus der Perspektive der Queer Theory, die sowohl unsere Vorstellungen von Geschlecht als auch von Sexualität als sozio-historische Konstrukte versteht, untersucht Carola Bauer in ihrer Pionierstudie die „andere“ Wahrnehmung dieser Frauen und Genres in amerikanischen, akademischen Texten von den 1970ern bis heute. Methodologisch als historische Diskursanalyse aufgebaut, konzentriert sich der erste Teil der Studie auf die akademische Wahrnehmung von Autorinnen wie Mary Renault und Marguerite Yourcenar, die sich in ihren historischen Romanen auf homosexuelle Romanzen spezialisieren – ein Kuriosum, über das in der amerikanischen Literaturwissenschaft bis heute spekuliert wird. Der zweite Teil dieser wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sich mit Slash Fiction, einem Genre der Fan Fiction, in dem die überwiegend weiblichen Fans ihre männlichen Lieblingscharaktere aus TV und Kino in einer homosexuellen Liebesbeziehung imaginieren. Auch dieses Genre hat in der amerikanischen Medienwissenschaft überproportionales Interesse gefunden, vor allem, weil das „normal female interest in men bonking“ als erklärungswürdig betrachtet wird. Im letzten Teil der vorliegenden Studie werden amerikanische akademische Texte über Boys‘ Love Manga, japanische Mädchencomics, die von homoerotischen Beziehungen erzählen, fokussiert. Insgesamt versucht die Studie, wiederkehrende Muster und Schemata bei der Darstellung von „female cross-voyeurs“ in der amerikanischen Wissenschaft seit den 1970ern aufzuzeigen, um Forschungsdesiderata und problematische Tendenzen gezielt anzusprechen.