Die zehnjährige Jodie Hudson wird auf dem Weg zur Schule entführt. Auf dem Gehweg bleibt lediglich ihr Ranzen, Hefte und Schulbücher zurück. Ein Maschinerie an Maßnahmen wie Zeugenbefragungen und Presseerklärungen laufen an und als erstes Gerät der Stiefvater, Kevin Hudson in den Fokus der
Ermittler. Er ist arbeitslos, vorbestraft und hat kein Alibi - aber ist er auch der Täter?
Mein…mehrDie zehnjährige Jodie Hudson wird auf dem Weg zur Schule entführt. Auf dem Gehweg bleibt lediglich ihr Ranzen, Hefte und Schulbücher zurück. Ein Maschinerie an Maßnahmen wie Zeugenbefragungen und Presseerklärungen laufen an und als erstes Gerät der Stiefvater, Kevin Hudson in den Fokus der Ermittler. Er ist arbeitslos, vorbestraft und hat kein Alibi - aber ist er auch der Täter?
Mein Eindruck:
Wenn es um Kinder geht, werde ich immer empfindlich
Rückkehr
Die Ermittlerin Ellen Kelly ist gerade erst wieder in den Dienst zurückgekehrt. Sie hatte in ihrem letzten Fall den Täter erschossen und war dann erstmal freigestellt worden und das Buch beginnt auch mit ihrer psychologischen Beurteilung durch den psychologischen Dienst der Polizeibehörde. Allerdings hat sie durchaus noch mehr Baustellen in ihrem Leben, die ihr Probleme bereiten.
Alkohol
All diese Probleme und den steigenden Druck den sie sowohl dienstlich als auch privat hat versucht sie am Abend mit Alkohol zu bekämpfen. Wie das so ist - aus einem Glas zum Einschlafen werden zwei, irgendwann wird es eine Flasche und dann reicht auch das nicht mehr aus. Das alles hat aber eben auch Auswirkungen auf ihren Beruf und auch auf ihr privates Umfeld.
Entführungsfall
Damit die eigentliche Hauptperson dieses Thrillers, die kleine Jodie Hudson - wir erinnern uns, sie wurde auf dem Schulweg entführt - nicht ganz in Vergessenheit gerät gibt es immer wieder Passagen mit der Tätersicht. Aber es gibt auch die sichtweise der kleinen Jodie, die mich am meisten berührt hat und mir immer wieder Gänsehaut beschert hat.
Unsympathisch
Zu ihrer Ehrenrettung startet Ellen Kelly dann doch mit ihren Ermittlungen durch, setzt sich über Befehle ihrer Vorgesetzten hinweg, findet eine Verbindung zu einem alten Fall und dadurch am Ende dann auch den Täter. Leider war mir Ellen Kelly, bei allem Verständnis für ihre privaten Probleme, recht unsympathisch - was mir wiederum ein bisschen den Handlungsstrang mit den Ermittlungen vermieste.
Geschickt
Aber abgesehen von meine ganz persönlichen Vorlieben, ist Nebelspiel ein gut konstruierter und psychologisch geschickt durchdachter Thriller. Es gibt reichlich Einblicke in die kranke Täterseele, aber eben auch in die Gefühlswelt des Opfers. Letzteres kommt mir immer ein bisschen zu kurz in den meisten Büchern dieser Art - wie auch oft in der Realität, wo das Opfer in Gerichtsverfahren gerne mal einfach hinten runter fällt und sich niemand mehr darum kümmert.
Mein Fazit:
Nebelspiel ist ein spannender Thriller, der nach allen Regeln der psychologischen Kunst seinen Lesern durchaus Albträume bereiten kann. Mich haben die ausufernden Probleme der Ermittlerin etwas genervt, so dass ich mir noch nicht sicher bin, ob ich mir den zweiten Band der Reihe auch noch kaufe. Wer übrigens empfindlich ist, wenn es um Kinder in Thrillern geht, sollte Nebelspiel besser meiden.