Der "Satz" gilt ganz generell als der wichtigste Teil der deutschen Grammatik. Darum sind auch Nebensätze ein zentraler Bestandteil des Deutschen. Ohne sie würde die deutsche Sprache nur noch in Hauptsätzen repräsentiert. Doch Nebensätze sind nötig, um sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch inhaltliche Zusammenhänge darzustellen. So haben bspw. die Hauptsätze "Ich muss lernen." und "Ich schreibe eine Arbeit." nicht zwangsläufig einen inhaltlichen Zusammenhang. Durch die Verbindung der beiden Sätze wird daraus z.B. "Ich muss lernen, weil ich eine Arbeit schreibe." Hier wird also ein Grund für die Handlung präsentiert. Nebensätze bilden folglich nicht nur Zusammenhänge, sondern sie präzisieren Aussagen in einem Maße, das Hauptsätze alleine nicht umsetzen können. Nach Wellmann erweist sich die Grammatik einer Sprache als "die Schnittstelle zwischen Denken und Sprechen". Dies ist so, seit es Sprache gibt, doch erst seit dem Mittelalter beschäftigen sich Menschen genauer mit Sprachregelungen. Laut Bußmann war Grammatik zuvor nur "die Lehre von den Buchstaben". Die erste deutsche Grammatik veröffentlichte Valentin Ickelsamer um 1531. Seitdem beschäftigte man sich also auch konkret mit Nebensätzen. Es gibt aktuell im Deutschen viele verschiedene Grammatiken, die sich mit dem Bereich der Nebensätze befassen. Bereits an den folgenden drei Grammatiken lässt sich erkennen, dass es keine Einigkeit über den Bereich der Gliedsätze gibt. Dies betrifft sowohl die Begrifflichkeiten als auch die Klassifikation von Gliedsätzen. Zunächst soll der Begriff "Nebensatz" definiert werden, um eine Grundlage für die nachfolgende Arbeit zu gewährleisten. Daran anknüpfend wird der Bezug zu den benachbarten Gegenständen von Nebensätzen, also Orthographie, Lexik, Satzglieder, Hauptsätze und Texte, hergestellt. Dies ist notwendig, um Nebensätze in der deutschen Grammatik einordnen zu können. Im Folgenden wird die Nebensatzbestimmung der Dudengrammatik vorgestellt. Da der Duden das wohl bekannteste Werk der deutschen Grammatik ist, soll er als Grundlage für den darauf folgenden Vergleich der Grammatiken dienen. Wenn im Anschluss die jeweiligen Grammatiken miteinander verglichen werden, werden zusätzlich Bestimmungsschwierigkeiten innerhalb und zwischen den Grammatiken aufgezeigt. Dies soll zeigen, dass die Grammatik die deutsche Sprache weder eindeutig noch vollständig bestimmen kann.
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