Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: "Haody - ein Weckruf an euch alle, damit die, die noch schlafen, aufstehen, wir, eure Brüder, sind von weither gekommen und klopfen an eure Tür. Haody - euch allen, damit wir mit euch das Wenige, was wir mitbrachten, teilen können, es handelt sich nicht um große Reden, nicht um lange Ansprachen, es handelt sich um Lieder aus unserem Land. Wir sind eine Gruppe und wir kamen, euch das "vakisaova" zu bringen. Seid ihr da? [...] Haody - damit die, die noch schlafen, aufstehen, wir, eure Brüder, sind von weither gekommen und klopfen an eure Tür." Der vorliegende Liedtext stammt von dem madegassischen Sänger Paul Bert Rahasimanana, besser bekannt unter dem Namen "Rossy". Dieser mitreißende Weckruf soll Ausgangspunkt für einige Fragen sein, wesentliche Charakteristika der modernen Musik der "Großen Insel" herauszuarbeiten und in einen sozialhistorischen Kontext zu stellen. Ein umfassender Überblick kann und soll dabei nicht gegeben werden: Der eingenommene Spielraum wäre dem Umfang der vorliegenden Arbeit unangemessen. Stattdessen werden exemplarisch die Lieder des Sängers Rossy durchleuchtet und in der Entwicklung der madegassischen Musik positioniert. Schließlich erhebt Rossy in dem eingangs zitierten Liedtext den Anspruch, seinen Brüdern Lieder aus dem eigenen Land und das "vakisaova" zu bringen. Dem Versuch, sich dem vollen Bedeutungsumfang der Intention Rossys Lieder zu nähern, ist es deshalb dienlich, sich zunächst den "Liedern des Landes" und dem "vakisaova" zu widmen. Erst nach einem Streifzug durch die Musiklandschaft Madagaskars und mit dem Hintergrundwissen über gesellschaftlich bedingte musikalische Erscheinungen in derselben können Rossys Lieder eingehender analysiert werden. "Haody" - "Weckruf", überschreibt Rossy sein Lied. Die Überlegung, wer schläft, wer aufgeweckt werden soll und vor allem warum, lässt den Blick auf die politische Situation Madagaskars wandern, zu den Problemen, die Rossy in seinen Texten beschäftigen. Hier stehen die vielfältigen musikalischen Bewegungen ab 1970 im Vordergrund, die "Epoche der Entfremdung", wie sie der Liedermacher Tselonina bezeichnet. Aus ihr ergibt sich unmittelbar die Frage nach nationaler Identität in der madegassischen Musik, nach ihren Wurzeln und Zweigen, nach ihrem Wachsen und Werden.
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