Literaturagent Norbert hat eine schwere Zeit hinter sich. Seit drei Jahren besitzt er ein Haus im Sauerland, weil seine Frau Bettina sich in das idyllische Dorf verliebte. Doch das Glück der Beiden hielt nicht an - Bettinas Krebs kehrte wieder und schlussendlich verlor sie den Kampf gegen ihn. Doch
sie kannte ihren Mann und hat ihm, bevor sie starb, noch ein Versprechen abgenommen: Er sollte sich…mehrLiteraturagent Norbert hat eine schwere Zeit hinter sich. Seit drei Jahren besitzt er ein Haus im Sauerland, weil seine Frau Bettina sich in das idyllische Dorf verliebte. Doch das Glück der Beiden hielt nicht an - Bettinas Krebs kehrte wieder und schlussendlich verlor sie den Kampf gegen ihn. Doch sie kannte ihren Mann und hat ihm, bevor sie starb, noch ein Versprechen abgenommen: Er sollte sich einen "besten Freund", also einen Hund, suchen. Nach dem Tod seiner Frau ist der fest entschlossen, dieses Versprechen zu halten, doch die Suche nach seinem neuen besten Freund erweist sich als schwierig.
Derweil hat Autorin Claudia ganz andere Sorgen. Auch sie ist verwitwet. Ihr Mann Hubert starb vor einem Jahr bei einem Unfall und hatte leider nicht die weise Voraussicht, eine finanzielle Absicherung für seine Frau zu schaffen, sodass sogar das gemeinsame Haus zwangsversteigert werden und Claudia zusätzlich Privatinsolvenz anmelden musste. Alles, was ihr geblieben ist, ist ihr Hund Norbert, genannt Nobbi. Als ihre Freundin Heike ihr das Angebot macht, vierzehn Tage lang eine Reisegruppe in Thailand zu betreuen, nimmt sie es, auch um den finanziellen Druck etwas von sich zu nehmen, an. Nobbi kann natürlich nicht mit, aber ihre Freunde Silke und Kai haben sich erboten, auf Nobbi aufzupassen. Zur Sicherheit, auch wenn dies bei den beiden eigentlich unnötig ist, schreibt sie eine kleine Gebrauchsanweisung über den Umgang mit Nobbi.
Dann geschieht das Unfassbare. Während ihres Aufenthaltes in Thailand wir die Reisegruppe von dem Tsunami erfasst - Claudia und der Rest ihrer Gruppe gilt als vermisst, wahrscheinlich tot. Silke und Kai müssen Nobbi in ein Tierheim geben, da Kai selbst hochgradig allergisch auf den Hund reagiert. Im Tierheim kommt Nobbi, der bisher ein sehr behütetes und geliebtes Leben geführt hat, nur schwer zurecht und es kommt zu einer Beißerei mit einem anderen Hund. Für die Tierheimleitung gibt es nur einen Ausweg - Nobbi muss eingeschläfert werden, da augenscheinlich Aggressionen von ihm ausgehen. Norbert, der immer noch auf der Suche nach seinem neuen besten Freund ist, kommt zufällig in diesem Augenblick hinzu, als der Tierarzt sich um Nobbi "kümmern" soll und beschließt spontan, dem Hund das Leben zu retten und ihn zu adoptieren. In Nobbis Impfausweis findet er die Gebrauchsanweisung und tatsächlich kommen die beiden Norberte ziemlich gut zurecht, doch der menschliche Norbert merkt, dass Nobbi nicht glücklich ist und beginnt nachzuforschen, was mit seiner ehemaligen Besitzerin, die ihren Hund über alles liebt, geschehen ist ...
Der Plot wurde sehr einfühlsam und realistisch erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass der Mensch Norbert alles im Rahmen seiner Möglichkeiten tut, um ein Versprechen, das er seiner verstorbenen Frau auf dem Sterbebett gegeben hat, zu erfüllen und er macht es sich nicht einfach, denn er könnte ja irgendeinen Hund aufnehmen und ihm ein Heim geben, aber nein, er sucht wirklich seinen neuen "besten Freund", so wie seine verstorbene Frau es von ihm wollte und dass er sich auf diesen Hund dann auch noch voll und ganz einlässt und alles tut, um auch diesen Hund glücklich zu machen, das ist es, was mich an diesem Buch wirklich sprachlos zurückgelassen hat. Die Figuren wurden facettenreich und authentisch erarbeitet. Besonders ans Herz gewachsen ist mir die Figur des Menschen Norbert, denn dieser mag zwar in der Geschäftswelt durchweg erfolgreich und sicherlich auch hart gesotten sein und im privaten eher ein zurückgezogenes Leben führen, aber wenn er jemanden in sein Herz und sein Leben gelassen hat, ist er bereit, bis ans Äußerste zu gehen, sei es für Mensch oder Tier. Den Schreibstil kann ich nur als sehr einfühlsam und auch spannend beschreiben, denn ganz ehrlich, ich war noch nicht mal auf Seite 20, da hatte ich schon erstmalig mit den Tränen zu kämpfen.