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Der Neoliberalismus ist in aller Munde. Gerne wird ihm alles Krisenhafte in der globalen Ökonomie angelastet, jüngst auch die neue Instabilität der westlichen Demokratien. Zu Recht?
Im Mittelpunkt der Studie stehen vier neoliberale Ökonomen der ersten Stunde: Walter Eucken, Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises und Wilhelm Röpke. Ihre Ordnungsentwürfe von Wirtschaft und Gesellschaft enthalten unterschiedliche Rollen für den Staat. Diese Staatsverständnisse werden in drei Vergleichen zueinander in Beziehung gesetzt und um ihr jeweiliges Gravitationszentrum strukturiert. Jeder…mehr

Produktbeschreibung
Der Neoliberalismus ist in aller Munde. Gerne wird ihm alles Krisenhafte in der globalen Ökonomie angelastet, jüngst auch die neue Instabilität der westlichen Demokratien. Zu Recht?

Im Mittelpunkt der Studie stehen vier neoliberale Ökonomen der ersten Stunde: Walter Eucken, Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises und Wilhelm Röpke. Ihre Ordnungsentwürfe von Wirtschaft und Gesellschaft enthalten unterschiedliche Rollen für den Staat. Diese Staatsverständnisse werden in drei Vergleichen zueinander in Beziehung gesetzt und um ihr jeweiliges Gravitationszentrum strukturiert. Jeder Vergleich besteht aus zwei Ebenen: Zunächst werden abstrakte Leitbilder für die Rolle des Staates herausgearbeitet, anschließend werden diese mit vier Feldern der konkreten Wirtschaftspolitik verknüpft. Dieser Zugang soll die vier Neoliberalen entmystifizieren und es den gegenwärtigen Krisendiskursen ermöglichen, von ihren Ideen zu profitieren.

Das Buch richtet sich an Dozenten und Studierende der Volkswirtschaftslehre, der Politikwissenschaft, der politischen Philosophie und der Wirtschaftssoziologie sowie an jeden Bürger, der inmitten der neuen Fragilität des Westens nach polit-ökonomischen Denkimpulsen sucht.


Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Prof. Dr. Stefan Kolev (Westsächsische Hochschule Zwickau)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.09.2013

Liberal. Libertär. Neoliberal.
Stefan Kolev vergleicht die Staatsverständnisse großer Ökonomen

Auch Begriffe können unter die Räuber fallen und dabei eine Bedeutung erhalten, die der vorigen diametral widerspricht. Die früheren Besitzer müssen dann abwägen, ob sie sofort nach einem Ersatz suchen oder auf ihrem Eigentum beharren. Als, zuerst in den Vereinigten Staaten vor etwa hundert Jahren, das Etikett "liberal" von denen usurpiert wurde, die das Gegenteil des klassischen Liberalismus vertraten, gaben die Anhänger des ursprünglichen Konzepts den Kampf um ihren Namen verloren und bezeichneten sich seither als "Libertäre".

Kaum anders erging es denen, die sich kurz darauf als Neoliberale bezeichneten, um zu signalisieren, dass es ihnen darauf ankam, das liberale Denken wiederzubeleben und dabei besonders die Rolle des Staates präziser zu beschreiben. "Neoliberal" ist jedoch inzwischen zur allgegenwärtigen Bezeichnung der ungeregelten verschwörerisch-finsteren Machenschaften geworden, gegen die man der Politik wieder zu ihrem vermeintlich höheren Recht verhelfen müsse. Die Neoliberalen reiben sich die Augen und schwanken, ob sie den Missbrauch des Begriffes resignierend hinnehmen oder der aufklärenden Wirkung des Wissens vertrauen sollen.

Immerhin sind ja inzwischen auch in Deutschland sachkundige Darstellungen greifbar, darunter Philip Plickerts Geschichte der Mont Pèlerin Society. Stefan Kolev legt nun eine Studie über "neoliberale Staatsverständnisse" vor. Der Titel weist mit dem Plural der Staatsverständnisse bereits darauf hin, dass die neoliberalen Ökonomen sich in vielem unterscheiden, während sie aber ganz im Gegensatz zum Rest ihrer Zunft alle gemeinsam die Bedeutung des Staates und der Rechtsordnung betonen. Sie stimmen darin überein, dass die Politik verbindliche Regeln erzeugen, aber keine Abläufe steuern soll.

Die Studie beginnt mit wenigen Hinweisen auf die Entstehungsgeschichte, also auf die Gruppen in Wien, London und Chicago, später auch in Freiburg, denen zunächst jede organisatorische Verbindung fehlte, bis nach einem ersten Treffen 1938 in Paris und der Unterbrechung durch den Zweiten Weltkrieg schließlich 1947 die Mont Pèlerin Society als dauerhaftes Netzwerk entstand. Zwar gab es auch unmittelbar nach dem Krieg nirgendwo eine liberale Grundstimmung, doch bildete Deutschland wenigstens insofern eine Ausnahme, als der erzwungene Neubeginn auch die Frage nach den Beziehungen zwischen Staatsverfassung, Wirtschaftssystem und Gesellschaftsstruktur aufwarf. In der Sprache der "Freiburger" ging es um die "Interdependenz der Ordnungen". Kolevs Interesse gilt jedoch dem systematischen Vergleich der Theorien, wobei er sich auf Walter Eucken, Friedrich August von Hayek, Wilhelm Röpke und Ludwig von Mises konzentriert, eine kluge Auswahl, da diese Autoren hinlänglich gegensätzlich und dennoch vergleichbar argumentieren. Die beträchtliche Menge an Material unterwirft der Verfasser einer unerbittlich durchgehaltenen Gliederung. Er fragt nach Staatsverständnis und Ordnungstheorie, dann nach den jeweiligen Vorstellungen von Wettbewerbspolitik, Währungspolitik, Konjunkturpolitik und Sozialpolitik, um dann die Autoren paarweise gegenüberzustellen. So entsteht eine Rangordnung, indem Eucken Punkt für Punkt mit Hayek und Röpke, Hayek aber noch einmal ebenso mit Mises verglichen wird, so dass Eucken und Hayek je zweimal, Röpke und Mises jedoch nur je einmal als Referenz dienen.

Wichtiger als diese Seziertechnik ist der Kunstgriff, dass Kolev den einzelnen Autoren jeweils recht bald einen "Topos" zuschreibt, also etwa herausarbeitet, wie sich bei Eucken alles um das Problem der Entstehung und Bekämpfung von Macht, bei Hayek aber um dasjenige der gesellschaftlichen Verwertung von Wissen, bei Röpke um "Kohäsion" und nur bei Mises um Laissez-faire dreht. Diese Leitideen bestätigen sich in erstaunlichem Umfang.

Diese solide, umsichtig komponierte und beeindruckend kenntnisreiche Arbeit schließt sowohl wissenschaftsgeschichtlich wie auch ideenpolitisch eine auffällige Lücke. Wer weiterhin so uninformiert wie Günter Grass und viele andere den Begriff Neoliberalismus als eine Chiffre für alle Unbill gebraucht, wird sich fragen lassen müssen, ob er zum Beispiel Kolevs Buch nicht gelesen hat.

MICHAEL ZÖLLER.

Stefan Kolev: Neoliberale Staatsverständnisse im Vergleich.

Lucius und Lucius. Stuttgart 2013. 320 Seiten. 38 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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