Seit meiner ersten Lateinstunde damals in der sechsten Klasse liebe ich die römischen, sowie auch die griechischen Götter. Die Mythologie bringt mich jedes Mal wieder zum Träumen und auch nach sämtlichen bereits gelesenen Neuerzählungen werde ich nicht müde, immer neue zu suchen. Doch konnte mich
auch der dritte Band der „Neon Gods“ überzeugen?
Am Anfang musste ich mich erstmal wieder in die…mehrSeit meiner ersten Lateinstunde damals in der sechsten Klasse liebe ich die römischen, sowie auch die griechischen Götter. Die Mythologie bringt mich jedes Mal wieder zum Träumen und auch nach sämtlichen bereits gelesenen Neuerzählungen werde ich nicht müde, immer neue zu suchen. Doch konnte mich auch der dritte Band der „Neon Gods“ überzeugen?
Am Anfang musste ich mich erstmal wieder in die Welt von „Neon Gods“ einfinden. Diese ist zwar von den Namen, der Grundidee des Olymp und 13 führender Positionen an der griechischen Mythologie inspiriert, weicht aber sonst schon sehr stark von dieser ab. Die Götter sind eigentlich Menschen, welche die Positionen der Götter besetzen, sind sterblich, haben keine übernatürlichen Fähigkeiten, auch wenn der Alltag bezüglich des Kämpfen Lernens, der Intrigen etc. ähnlich ist. Anfangs war ich ziemlich irritiert, warum Helena und nicht Briseis ein Paar mit Achill & Patroklos bildet, aber weil die Reihe eben nur sehr leicht an Homers Original inspiriert ist, habe ich dieses Thema schnell abgehakt und mich stattdessen auf die Geschichte eingelassen, in der die Zusammenarbeit & Co mit Helena nämlich durchaus Sinn macht.
Das Buch hat ein ziemliches Suchtpotential und lässt sich schnell & kurzweilig lesen. Dies passiert nicht nur durch den Wechsel zwischen den drei Perspektiven, sondern auch den in der Handlung zwischen Wettkämpfen/Prüfungen und romantischen Elementen. Alle drei Protagonisten sind sehr unterschiedlich und somit wirklich interessant. Achill, der sich lieber entschuldigt, als um Erlaubnis fragt; Patroklos, der wirklich alles überdenkt und Helena, die endlich mehr als ihr Körper sein will. So waren ihre Perspektiven in keiner Weise verwirrend, sondern bereichernd und regen generell darüber an, über Beziehungen und Gefühle nachzudenken.
Mir hat sehr gut gefallen, wie die Autorin so natürlich, aber effektiv für Repräsentation sorgt – sowohl von unterschiedlichen Beziehungsformen (z.B. offene Beziehung, Polyamorie etc.), als auch beispielsweise von non-binären Personen. Da ich darauf in Büchern leider immer noch sehr selten stoße, habe ich mich darüber sehr gefreut und bin auch schon neugierig auf die nächsten Bände, wo dies auch eine wichtige Rolle spielen zu scheint. Es war super spannend über Themen wie Vertrauen, Liebe vs. Lust und Eifersucht nachzudenken, während man als Gegengewicht die wirklich fesselnde Handlung hatte, sowie einige sehr spicy Szenen. Das Ende war dann in meinen Augen fast etwas schnell abgehandelt, da hätte ich mir mehr Details gewünscht. Nicht destotrotz bin ich begeistert und freue mich sehr auf die nächsten Teile!
FAZIT:
Ein sehr kurzweiliges, spannendes Buch, welches locker an der griechischen Mythologie angelehnt ist, diese aber komplett neu interpretiert. Besonders gut gefallen hat mir die Repräsentation von Beziehungskonzepten, die von der traditionellen „Norm“ abweichen und so viele Gedankenanstöße gibt. Hatte ein großes Suchtpotential, sodass ich mich schon sehr auf die nächsten Bände freue!
4 von 5 Sternen