Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 2,0, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der öffentliche Diskurs über das rigorose und nicht diskutierbare Scheitern der ISAF Mission in Afghanistan stellt in der deutschen Öffentlichkeit ein kaum reflektiertes Thema dar, bei welchem sich vor allem im Bezug auf die politisch und nicht militärisch getroffenen Fehlentscheidungen gerne ausgeschwiegen wird. Die Absicht dieser Arbeit ist es, die Ursachen für das politische, militärische und nicht zuletzt humanitäre Scheitern dieser NATO-Mission zu ermitteln und zu analysieren. Hierbei sollen die Ebenen der lokalen Politik, mit einem Fokus auf den regionalen "Keyplayer'" Pakistan als auch die Rolle der militärischen und politischen Führung der ISAF Mission, in welcher die USA die führende Rolle einnahmen, im bilateralen Verhältnis zur Regierung in Islamabad, näher beleuchtet werden. Die Arbeit stellt die Theorie auf, dass die Rolle Pakistans, im Hinblick auf die Herbeiführung einer politischen als auch militärischen Entscheidung, wenn nicht sogar Beendigung dieses Konfliktes, fehlgeleitet umgesetzt, bzw. nicht ihrer Bedeutung gemäß berücksichtigt wurde. Der Schlüssel hierzu ist die Analyse der pakistanisch-afghanischen Beziehungen, im Hinblick auf die regionale Machtverteilung. Vor allem aus einem ausgedehnteren Blickwinkel betrachtet, welcher die Rolle Indiens in dieser Beziehung, als auch wirtschaftliche und geopolitische Faktoren berücksichtigt. Um zu verstehen, welche Rolle Pakistan bei der Befriedung Afghanistans hätte zukommen können, ist es notwendig, das bilaterale Verhältnis dieser Staaten auf für die NATO Mission ISAF sensitive Kriterien hin, zu untersuchen. Gleichzeitig gilt es Problematiken und festgestellte Fehlschläge der ISAF Mission zu determinieren und auf ihre mögliche Verbindung zu Pakistan zu untersuchen. Diese Untersuchung des bilateralen als auch regionalen Verhältnisses soll anschließend unter der Betrachtung der neorealistischen Perspektive Aufschluss über eine mögliche, bessere Implikation der Rolle Pakistans für den Erfolg der ISAF Mission geben. Dafür wird sich die theoriegeleitete Analyse dieser Arbeit auf die Argumentation des defensiven Neorealismus nach Kenneth Waltz, als auch auf die moderne Perspektive des "contingent realism'" nach Glaser stützen.
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