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Mit drei Dingen kennt sich der Autor gut aus – mit Heiterkeit, mit Dialektik und mit Lebenskunst. Lebenskunst Nepomuk unterhielt sich mit seinem Nachbarn über das Wetter. Als es anfing zu regnen, wechselte er das Thema. Aber auch andere dieser kleinen Sprachkunstwerke regen zum vergnüglichen Nachdenken an – über sich und andere: Die Zeit der Wunder Als während eines erregten Disputs eine wunderliche Behauptung aufgestellt wurde, warf einer der Anwesenden einen Gegenstand in die Luft, um damit zu sagen, dass er für die Behauptung nicht mehr gebe als dafür, dass der Gegenstand nicht wieder…mehr

Produktbeschreibung
Mit drei Dingen kennt sich der Autor gut aus – mit Heiterkeit, mit Dialektik und mit Lebenskunst. Lebenskunst Nepomuk unterhielt sich mit seinem Nachbarn über das Wetter. Als es anfing zu regnen, wechselte er das Thema. Aber auch andere dieser kleinen Sprachkunstwerke regen zum vergnüglichen Nachdenken an – über sich und andere: Die Zeit der Wunder Als während eines erregten Disputs eine wunderliche Behauptung aufgestellt wurde, warf einer der Anwesenden einen Gegenstand in die Luft, um damit zu sagen, dass er für die Behauptung nicht mehr gebe als dafür, dass der Gegenstand nicht wieder herunterfalle. Nepomuk machte den Herrn darauf aufmerksam, dass er in diesem Falle die fragliche Behauptung geradezu legitimiere, denn mit dem ersten Sonnensputnik sei das Wunder, dass ein Gegenstand nicht wieder zur Erde zurückfiel, Wirklichkeit geworden. „Daran sieht man, dass in unserem Zeitalter manche Begriffe nicht mehr in der allen Weise verwendet werden können. Denn die neuen Wunder unterscheiden sich von den alten dadurch, dass sie wirklich geschehen. Sie sind überprüfbar.“ Vom Nutzen des Zusehens Nepomuk beobachtete gern Versuche, verzwickte Probleme zu lösen. „Nicht nur, dass man sich dadurch manches Lehrgeld erspart, vor allem“, so betonte er stets, „man kann dabei Menschen kennenlernen.“ Das kleine Einmaleins Als es auf einen Menschen zu sprechen kam, der zum Klassengegner übergelaufen war, meinte Nepomuk: „Ein Sozialist, der im Kampf gegen den Kapitalismus versagt, ist wie ein Mathematiklehrer, der sich beim Korrigieren von Rechenaufgaben zu den Fehlern bekehrt.“ Und fast zum Schluss kommt der Autor wieder auf eines seiner Lieblingsthemen zu sprechen: Das Paradoxon der Lebenskunst „Gewöhnlich wird das Leben für eine Kunst, das Sterben gemeinhin jedoch für etwas gehalten, das selbst der Dümmste, ohne es gelernt zu haben, allemal und im rechten Augenblick zuwege bringt. Das aber ist ein Irrtum“, erklärte Nepomuk. „In Wirklichkeit sterben wir täglich, von Kind auf, denn täglich sterben uns Gefühle, Gedanken, Erinnerungen und andere Lebensinhalte (wie täglich neue geboren werden). Und damit fertig zu werden ist oft sehr schwierig, nicht damit fertig zu werden aber immer schmerzhaft, wenn nicht sogar tragisch. Daher besteht die Kunst des Lebens recht eigentlich darin, das Sterben frühzeitig und immer besser verstehen zu lernen.“ Es wäre nicht schlecht, hätte man immer irgendwie seinen eigenen Nepomuk dabei.
Autorenporträt
Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain/Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre. 1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft. 1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.). 1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin. Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller. 2008 in Berlin verstorben.