Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Weltgeschichte - Altertum, Note: 2,0, Universität Siegen, Veranstaltung: Politik, Gesellschaft und Kultur zur Zeit Neros, Sprache: Deutsch, Abstract: "Rom war in dem Unruheherd seit dem Tod Herodes eine überforderte Besatzungsmacht." So charakterisiert Michael Sommer das Verhältnis der in ihrer Blüte stehenden antiken Weltmacht Rom zu ihrer entlegenen Provinz Judäa. Tatsächlich war mit dem Tod von Herodes dem Großen, einem bei seinen Landsleuten nicht unumstrittenen Klientelherrscher von Roms Gnaden, die Stabilität in der Provinz zunehmend labiler geworden. Diese Situation fand man auch zur Zeit Kaiser Neros (54-68 n. Chr.) dort vor und in seine Regierungszeit fiel auch dann der jüdische Aufstand (66-70 n. Chr.). Von Nero selbst ist kaum etwas zur Lage in Palästina überliefert, was die Frage aufwirft, inwiefern er eine Mitschuld an den Ausschreitungen der jüdischen Bevölkerung getragen hat und ob er schließlich den Aufstand letztlich hätte verhindern können. Um dieser Frage näher auf den Grund zu gehen, werden die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Judäa während der neronischen Herrschaft näher untersucht, um so einen eventuellen Handlungsspielraum Neros zur Verbesserung der Lage in diesem Pulverfass herausstellen zu können. Auf dieser Grundlage sollen dann Antwortmöglichkeiten auf die Frage gegeben werden, ob Nero durch intensive Reformmaßnahmen den verlustreichen Aufstand hätte vermeiden können, er, der Italien bis 66 nie verlassen hatte.