Frühling in Dublin. Eine Zeit des Neubeginns, des Wachsens. Ciara, eine Frau, die täglich auf Zehenspitzen durch ihr Leben schleicht, jedes Wort kontrolliert, bevor es ihren Mund verlässt. Ryan, ihr Mann, aggressiv bis zum Anschlag, der jede ihrer Handlungen überwacht, sie kontrolliert, kritisiert,
isoliert, klein hält.
Doch dann…genug ist genug…nur eine dumme Idee. Vergiss es. Es reicht.…mehrFrühling in Dublin. Eine Zeit des Neubeginns, des Wachsens. Ciara, eine Frau, die täglich auf Zehenspitzen durch ihr Leben schleicht, jedes Wort kontrolliert, bevor es ihren Mund verlässt. Ryan, ihr Mann, aggressiv bis zum Anschlag, der jede ihrer Handlungen überwacht, sie kontrolliert, kritisiert, isoliert, klein hält.
Doch dann…genug ist genug…nur eine dumme Idee. Vergiss es. Es reicht. Niemand sollte so leben müssen.
Sie nimmt die Wäsche von der Leine, schnappt sich ihre beiden kleinen Töchter, steckt ihren Notgroschen ein, setzt sich ins Auto und fährt davon. Ohne Ziel, nur weg. Doch wohin? Vor zwei Jahren hat sie es schon einmal versucht. Ohne Erfolg. Ist zurückgekommen. Nicht schon wieder. Kaum Geld, keine Arbeit, keine Unterkunft. Keine Freunde, bei denen sie unterkommen könnte. Mutter und Schwester leben in England.
Eine Hilfsorganisation vermittelt ihr für den Übergang ein Zimmer im Hotel Eden, dessen 5.Stock als inoffizielles Obdachlosenheim dient. Eden. Paradies. Fast könnte man meinen, dass die Bewohner verhöhnt werden sollen, aber die Behörden nehmen das, was zu kriegen ist, denn die Wohnungsnot in Dublin ist groß, das soziale Netz hat Riesenlöcher.Aus der Notlösung wird ein Dauerzustand. Sie findet eine Teilzeit-Stelle als Englischlehrerin, schließt Freundschaften, aber dennoch gibt es Phasen, in denen sie ihre Entscheidung anzweifelt. Und dann ist da ja auch noch Ryan, der Noch-Ehemann, gegen den sie sich zur Wehr setzen muss, weil er alle Hebel in Bewegung setzt, um das Sorgerecht für die beiden Töchter zu bekommen…
Die irische Autorin Roisin O’Donnell beschreibt in ihrem ersten Roman sehr anrührend und emotional anhand eines Einzelschicksals die Schwierigkeiten, mit denen Frauen zu kämpfen haben, wenn sie aus einer toxischen Beziehung ausbrechen wollen. Vor allem dann, wenn sie in finanzieller Abhängigkeit gelebt haben. Falls sie dennoch den Absprung wagen, beginnt dann der Weg durch Institutionen und Ämter, der oft aussichtslose Kampf mit Anträgen und Formularen. Aber gerade in patriarchalischen Gesellschaften können noch weitere Hindernisse auf sie warten, wie z.B. parteiische Richter am Familiengericht.
Allen Schwierigkeiten zum Trotz gibt Ciara nicht auf, bietet den Härten ihres neuen Lebens die Stirn, um sich und ihren Kindern ein behagliches Nest und ein liebevolles Familienleben zu schaffen.