Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Judaistik, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Sie tragen lange schwarze Mäntel, Schläfenlocken und schwarze Zylinderhüte. Ihre Kleidung lässt keinerlei Zweifel bestehen, dass sie sich zum Judentum bekennen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied jedoch unterscheidet die Mitglieder der ultraorthodoxen Organisation Neturei Karta von der Mehrzahl der religiösen Juden: Sie verneint das Existenzrecht des 1948 gegründeten jüdischen Staates Israel und sieht sich in göttlicher Mission, diese Botschaft in die Welt zu tragen. Wie kam es zur Gründung einer solchen Bewegung innerhalb des Judentums? Wo sind die Ursprünge ihrer extremen Ideologie auszumachen und wie begründen sie ihre Weltanschauung? Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Anfängen und Vorläufern der wohl radikalsten antizionistischen jüdischen Bewegung und beschreibt die Entwicklung, durch die sie in ihrer über hundertjährigen Geschichte bereits geschritten ist. Sie beleuchtet das religiöse Selbstverständnis der Neturei Karta, deren Thoraauslegung ein Schlüssel zum Verständnis für die kontroversen Aktionen der Gruppe ist. Schließlich geht die Arbeit der Frage nach, auf welchem Weg die Organisation ihren Zielen nacheifert. Dabei wird auch ihr Verhältnis zum Staat Israel beleuchtet.