Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,3 (sehr gut), Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Kooperatives Handeln in der Wissenschaft war noch nie so ausgeprägt wie heute. Waren es früher herausragende Einzelwissenschaftler, die das Schaffen einer Disziplin vorantrieben, so sind heute eher Forschergruppen dafür verantwortlich. Kooperationen stellt eine besondere Form sozialer Beziehungen dar. In diesem Beitrag soll daher zunächst der Frage nachgegangen werden, welches die grundlegenden Merkmale sozialer Netzwerke sind (Abschnitt 1). Insoweit diese Frage geklärt ist, ist weiter zu fragen, welches die Struktureffekte kooperativen Handelns in der Wissenschaft sind (Abschnitt 2). Als solche Effekte werden die Entstehung von „Schulen“ und in einer späteren Phase der Entwicklung einer Disziplin von „Invisible Colleges“ betrachtet. Der zweite große Teil der vorliegenden Arbeit setzt sich mit der historischen Entwicklung kooperativen Handelns in der Soziologie auseinander. Dabei werden auf die historischen Rahmenbedingungen und auf die langfristigen Entwicklungen kooperativen Handelns in der deutschen und amerikanischen Soziologie eingegangen (Abschnitt 3 und 4). Dieser Teil der Arbeit stützt sich dabei im wesentlichen auf die Untersuchungen von Jürgen Güdler, der im Rahmen einer Dissertationsarbeit die Kooperation in der Soziologie empirisch untersuchte. Abschließend stellen wir die Ergebnisse Güdlers bei der Untersuchung der „Projektgeneration“ vor. Diese kooperationsorientierte Forschergeneration begann in den späten 70er und frühen 80er Jahren ihre wissenschaftliche Laufbahn und prägte das Bild der deutschen Soziologie maßgeblich.