Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 1,3, , Sprache: Deutsch, Abstract: Beleidigungen, Anfeindungen, Autounfälle, Schusswaffengebrauch, Schwerverletzte, Leichen und Suizide. Für die Mitglieder unserer Gesellschaft würden Bestandteile dieser Ereignisse vermutlich ein traumatisches Erlebnis darstellen. All diese Erlebnisse sind für einen Polizeibeamten Bestandteile des Berufsbildes und somit auch der Berufsalltag. Obwohl Polizeibeamte eine anspruchsvolle Ausbildung durchlaufen und auch in gewisser Hinsicht auf diese Situationen vorbereitet beziehungsweise im Umgang mit solchen Ereignissen geschult werden, sind diese Situationen auch für Beamte mit Stress und einer Belastungsempfindung verbunden. Neben Stress- und Belastungsfaktoren wie den bereits genannten, wurde einem Belastungsfaktor bisher weniger Beachtung geschenkt: den Auswirkungen der Sichtung von kinderpornografischem Material für Polizeibeamte. Im Jahr 2019 sowie 2020 kamen eine Reihe von großen Missbrauchsfällen an die Presse. In der Pressekonferenz der Polizei und Staatsanwaltschaft Münster zum Missbrauchsfall Münster, sagte der Polizeipräsident Rainer Furth, dass selbst die erfahrensten Kriminalbeamten an die Grenzen des menschlich Ertragbaren gestoßen seien. Was machen also solche Extremsituationen mit den Ermittlern? Unter dem Thema: „Neue Belastungssituationen im Polizeiberuf: Die Sichtung von Kinderpornografie“ wird der Frage nachgegangen, inwieweit die Sichtung und Auswertung von kinderpornografischem Material eine Belastung für die Ermittler darstellen. Dazu wird zunächst untersucht, was überhaupt unter einer Belastung zu verstehen ist. Folgend wird mithilfe einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin herausgearbeitet, welche Situationen die Beamten als belastend empfinden und welche Auswirkungen Belastungen im Berufsalltag haben können. Im Anschluss daran wird noch einmal auf die aktuelle Situation von sexuellem Missbrauch und Kinderpornografie eingegangen, indem unterstützend die Fallzahlen zur Verbreitung, dem Besitz und der Herstellung von Kinderpornografie der polizeilichen Kriminalstatistik 2019 hinzugezogen wird, um zu verdeutlichen, warum die Straftaten der Delikte entsprechend immer mehr Bedeutung und Beachtung finden sollten.