Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Pädagogik - Kindergarten, Vorschule, frühkindl. Erziehung, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Kinder wachsen heutzutage von Geburt an mit Medien auf und sogar Säuglinge wenden sich Reizquellen mit Leucht- und Geräuscheffekten zu. Vom ersten Lebenstag an sind Kinder also bereits von Medien umgeben und hatten in der Regel bis spätestens zum Schuleintritt Kontakt zur gesamten Medienwelt . Dabei sind ihnen Medien nicht nur zu Hause und/oder unter elterlicher Kontrolle, sondern auch in der sozialen Umwelt, wie z.B. durch Geschwister, Freunde, Verwandte oder in Kindergarten und Schule begegnet. Sie begegnen Medien nicht nur bei der morgendlichen Radiosendung, sondern auch beim Hören von Musik, Ansehen von Büchern, Hörspielen am Nachmittag oder Fernsehabenden. Es gibt sogar Eltern, die ihren dreijährigen Kindern einen Computer kaufen, um sie so früh wie möglich mit den Grundlagen für eine spätere Berufstätigkeit vertraut zu machen und ihnen damit den Weg für ein lebenslanges globales Lernen ermöglichen . Somit sind kindliche Lebenswelten heute immer auch in hohem Maße Medienwelten. Mit dieser Tatsache müssen sich Eltern, pädagogisch arbeitendes Personal, Gesellschaft und Politik abfinden , denn Medien sind allgegenwärtig . Dadurch, dass die öffentlichen Räume als immer gefährlicher angesehen werden (bspw. durch den Straßenverkehr) und es für viele Kinder nicht mehr genug Möglichkeiten gibt, unmittelbar sinnliche Erfahrungen bei der selbstständigen Eroberung des sozialen Nahraums zu erleben , bieten – laut dem Erziehungswissenschaftler Dieter Baacke – Kinder- oder besser Medienzimmer, gerade kleinen Kindern viele Gelegenheiten mit Medien zusammenzutreffen, jedoch nicht aus Langeweile, sondern um die Neugier auf Welterfahrungen zu befriedigen . Somit spinnen Medienwelten Kinder mit jedem Lebensjahr mehr in ihr Netz ein. Vor diesem Hintergrund muss Medienpädagogik bzw. Medienerziehung zukünftig eine Rolle auch in der pädagogischen Arbeit im Kindergarten spielen, damit sich die Kinder so früh wie möglich eine gewisse Medienkompetenz aneignen können, denn die heutige Medienwelt ist auch eine große Müllhalde, die die Persönlichkeitsentwicklung und Ausformung der Kinder erheblich behindern kann, so die Medienpädagogin Helga Theunert . Dabei kommt es nicht unbedingt auf den direkten Umgang mit den verschiedenen Medien im Kindergarten an, auch die Gespräche oder eine Reflektion der Medienerfahrungen mit den Kindern sind hilfreich, um die Kinder kompetent für die Medienwelt zu machen.