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Winter 2029/30. Deutschland hat nach neun Jahren Juntaherrschaft vier Jahre Übergangsregierung unter englischer Führung hinter sich. Das ehemalige Regierungsgelände in Berlin ist Niemandsland. Doch hat sich dort inzwischen ein bunter Haufen von Menschen angesiedelt, die ihr Utopia leben - intelligent, gebildet, die meisten vernetzt durch den Widerstand während der Juntazeit: ein Gärtner, ein Geigenbauer, ein anarchistischer Lektürezirkel, das Restaurant "Le plaisir du texte". Nun soll dort auch eine Bibliothek eingerichtet werden - für deren Aufbau ist Ulrich Anders nach Berlin gekommen, der…mehr

Produktbeschreibung
Winter 2029/30. Deutschland hat nach neun Jahren Juntaherrschaft vier Jahre Übergangsregierung unter englischer Führung hinter sich. Das ehemalige Regierungsgelände in Berlin ist Niemandsland. Doch hat sich dort inzwischen ein bunter Haufen von Menschen angesiedelt, die ihr Utopia leben - intelligent, gebildet, die meisten vernetzt durch den Widerstand während der Juntazeit: ein Gärtner, ein Geigenbauer, ein anarchistischer Lektürezirkel, das Restaurant "Le plaisir du texte". Nun soll dort auch eine Bibliothek eingerichtet werden - für deren Aufbau ist Ulrich Anders nach Berlin gekommen, der Erzähler des Romans. Doch der Zustand glückseliger Freiheit ist bald bedroht: Aus den verlassenen U-Bahn-Schächten heraus unternimmt die Junta einen neuen Putschversuch. Eine Drahtzieherin scheint die schöne Witwe des Juristen der Junta zu sein, dessen Bibliothek Ulrich gekauft hatte. Und an welchem geheimnisvollen Programm arbeitet Ulrichs Freundin, die Softwareentwicklerin Eleanor Rigby? Jochen Schimmang gibt dem Möglichkeitssinn Zunder und entwirft ein Deutschland der Zukunft, in schönster postmoderner Tradition: pure Lust am Text! Aber Neue Mitte ist auch ein spannender Politthriller, der das eigene Genre aufs Korn nimmt und ganz nebenbei Roland Barthes' Frage "Wie zusammen leben?" zu beantworten sucht.
Autorenporträt
Jochen Schimmang, geboren 1948, studierte Politische Wissenschaften und Philosophie an der FU Berlin und lehrte an Universitäten und in der Erwachsenenbildung. Von 1978 bis 1998 lebte er in Köln, seit 1993 als freier Schriftsteller und Übersetzer. Jochen Schimmang ist heute in Oldenburg ansässig. Seine schriftstellerische Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien gefördert. 2010 erhielt Jochen Schimmang für seinen Roman "Das Beste, was wir hatten" den Rheingau Literatur Preis 2010. In der Begründung der Jury heißt es: "Die Jury würdigt die minutiöse Bildbeschreibung, mit der die alte Bundesrepublik wiederbelebt wird - durch dichte Milieuschilderung über mehrere Jahrzehnte hinweg und die Erzählung über Figuren, die allmählich den Boden unter den Füßen verlieren. Jochen Schimmang hält den zahlreichen Büchern, die der DDR ihre Erinnerung und ihre Kritik nachtragen, einen Roman entgegen, der den Untergang auch der Bonner Republik zur erzählerischen Gewissheit macht. Eingeschlossen ist die Trauer über die Vergänglichkeit der Aufbrüche, das Verschwinden von Hoffnungen und das Verblassen von Träumen in ungemein blickgewisser Genauigkeit."
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.09.2011

Im Bannkreis des Totalitarismus

Jochen Schimmangs "Neue Mitte" ist das Gegenstück zu seinem Bonn-Roman "Das Beste, was wir hatten". Der Autor entwirft darin ein düsteres Zerrbild deutscher Geschichte in der Zukunft.

Von Andreas Platthaus

Der Name der Stadt, fällt er tatsächlich nur dieses eine Mal, auf Seite 117 des Romans? Und dann ausgerechnet in der Passage, mit der dessen Protagonist Ulrich Anders die Erklärung für diese Benennungsscheu liefert? "Erst jetzt fiel mir auf, was für ein ausgeprägtes Sonderbewusstsein wir alle hatten. Für uns war das exterritoriales Gelände, eine Insel mitten in Berlin, das wir fast nie beim Namen nannten, weil wir nicht das Gefühl hatten, zu seinen Bewohnern zu gehören." Es ist, als läge in Jochen Schimmangs Roman "Neue Mitte" ein dunkles Geheimnis über der deutschen Hauptstadt, an das man besser nicht rührt.

Und tatsächlich: Eine kleine Clique skrupelloser Männer hatte dort die Macht usurpiert und ein Folter- und Bespitzelungssystem in Deutschland installiert, das erst durch den Einmarsch der alliierten Nachbarländer wieder beendet werden konnte. Seitdem liegt das Zentrum Berlins in Trümmern, und erhaltene gigantomanische Prachtbauten des gestürzten Regimes stehen leer, seine Repräsentanten sind tot oder untergetaucht.

Doch nein, es ist nicht die Rede vom nationalsozialistischen Sündenfall der Deutschen. Eine Pointe von Jochen Schimmangs neuem Buch liegt darin, dass es in der Zukunft spielt, im Jahr 2029. Dreizehn Jahre zuvor hat ein Bundeswehrgeneral mit einem Putsch das demokratische System beseitigt, die Einheitspartei "Nationale Moderne" etabliert und mit zwei Gesinnungsgenossen eine Junta gebildet. Wieder ist der deutsche Widerstand gegen die Gewaltherrschaft bescheiden, doch diesmal dauert der Spuk nur neun Jahre, und es ist kein Weltkrieg nötig, um ihn zu beenden. Fast scheint Schimmang als Romanautor Hegels historischer Regel von der Wiederholung der Tragödie als Farce zu folgen: Wurde das Regime gestürzt, oder ging es an sich selbst zugrunde, so fragt sich Ulrich Anders, als er 2029 nach Berlin kommt, um sich dort auf Bitten eines älteren Freundes aus Studientagen am Aufbau von dessen Bibliothek zu beteiligen, die als Zeichen neu gewonnener deutscher Zivilität in einem der verlassenen Regierungsgebäude im Spreebogen eingerichtet werden soll. Dort betritt Ulrich Anders eine ganz eigene Welt.

Ja, dieser Roman, der Berlin fast nie beim Namen nennt, spielt wirklich mitten darin. Kaum einmal verlässt die kleine Gruppe von ehemaligen Widerstandskämpfern, Anarchisten und sonstigen Nonkonformisten, die sich nach der Entmachtung der Junta in deren architektonischem Erbe eingerichtet hat, das ehemalige Regierungsviertel, und kaum jemand anderer traut sich hierher, in den Bannkreis des Totalitarismus. Allerdings sieht der Spreebogen in Schimmangs Buch anders aus, als wir ihn von Bootsfahrten, Reichstagskuppelblicken oder Tagen der offenen Tür im Kanzleramt kennen. Wieder einmal ist die Mitte der Hauptstadt als Tabula rasa betrachtet worden, und was Albert Speer noch versagt blieb, haben des Generals Baumeister vermocht: sich das Herz der Stadt anzueignen.

Nun soll es vom Herz der Finsternis zum Kern der Aufklärung gemacht werden, und dazu taugen auch im Jahr 2029 vor allem Bücher. Bücher, die nach den Jahren der Zensur mühsam zusammengesammelt werden müssen, Bücher aber auch, die Schimmangs freudig-bitterer Fiktion noch eins draufsetzen, indem in die zahlreichen Meisterwerke der Weltliteratur zusätzlich Romane von Autoren geschmuggelt werden, die selbst schreibende Figuren der Weltliteratur sind: Bergotte, Cosini, Teste, Roquentin.

Jochen Schimmang ist mit erkennbarem Vergnügen an Berlin herangegangen, und natürlich ist seine Zukunftshistorie das Gegenstück zu dem vor zwei Jahren erschienenen Roman "Das Beste, was wir hatten", der seinen Handlungsort in der kleinen deutschen Hauptstadt Bonn fand. Was jedoch dort zum extrem genauen und liebevollen Sitten- und Zeitbild der achtziger und neunziger Jahre geriet, ist hier gewolltes Unsitten- und Zerrbild. Natürlich weiß Schimmang, dass ein Putsch im gegenwärtigen Deutschland wenig wahrscheinlich ist. Mit welchen Truppen sollte der General ihn denn 2013 durchführen? Schimmang nimmt sich aber das vornehmste Recht des Romanciers heraus: eine ganz eigene Welt zu schaffen, in der die Plausibilität keine politische (oder naturwissenschaftliche oder psychologische) ist, sondern eine literarische. Man muss also nicht mehr fragen als: Ist Schimmangs "Neue Mitte" in sich schlüssig?

Allemal! Und das gerade, weil das Buch so viele Versatzstücke der Vergangenheit in die Zukunft transportiert. Wieder einmal steht Berlin unter alliierter Besatzung, und wieder einmal stehen der Übergang in die Souveränität und die ersten freien Wahlen für Deutschland kurz bevor, ohne dass die politischen Altlasten wirklich bewältigt wären. In die erquickliche Isolation des verlassenen Regierungsviertels dringen immer wieder Gerüchte von einem bevorstehenden neuen Putsch. Ist der General wirklich tot? Wer hat Oliver Kolberg, den früheren Kronjuristen der Partei Nationale Moderne (ein lustvolles Carl-Schmitt-Pastiche), ermordet? Wie steht es um die Nachfolgepartei der PNM, die sich ausgerechnet "Alte Werte" nennt? Man muss es Schimmang hoch anrechnen, dass die Spuren, die er auslegt, in ganz andere Richtungen führen, als man zwischendurch glaubt. Dieser Autor ist der Meister einer Beiläufigkeit, hinter der sich die wahren Dramen verstecken.

"Neue Mitte" setzt "Das Beste, was wir hatten" doppelt fort. Inhaltlich, weil ein Protagonist des früheren Romans, Gregor Korff, auch im aktuellen Buch eine Rolle spielt (die ihn sogar in gewisser Weise zum Urheber des neuen Geschehens macht). Und formal, weil dem höchst konkreten Bonn ein imaginatives Berlin entgegengesetzt wird. In diesem Gegensatz spiegelt sich die Lebensgeschichte des Autors, denn Jochen Schimmang lebte zur Handlungszeit von "Das Beste, was wir hatten" selbst im Rheinland, während seine Berliner Zeit in den siebziger Jahren lag, als die Stadt aber jenen alternativen und isolierten Charakter besaß, der nun in "Neue Mitte" auf kleinstem Raum zurückkehrt.

Schimmangs Zukunftsroman ist also das Gegenstück zu seinem Historienroman. Und dass der Autor damit mehr bieten möchte als nur eine pessimistische Vision, zeigt der zweite entscheidende Handlungsort von "Neue Mitte": Aachen. Dort, in der alten Kaiserstadt, die man als erste deutsche Hauptstadt betrachten kann, ohne dass sie diese Rolle jemals offiziell innegehabt hätte, hat Ulrich Anders in den Jahren der Diktatur überwintert - als Angestellter eines Feinkostgeschäfts. Die historische Noblesse dieses Unternehmens "Del'Haye & Münzenberg" (zwei im Sport bekannte Aachener Namen; Schimmang spielt auch souverän mit Klischees) und die rheinische Lebensklugheit seiner Eigentümer steht gegen die unverändert preußische Einstellung aller, die in Berlin agieren. Der Aufbruch, den Ulrich Anders am Ende wagt, ist deshalb einer in Vergangenheit und Zukunft zugleich.

Jochen Schimmang: "Neue Mitte". Roman.

Nautilus Verlag, Hamburg 2011. 255 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.11.2011

Sie würden gern noch einmal zuschlagen und wissen nicht, wohin
Jochen Schimmangs Roman „Neue Mitte“ spielt im Winter des Jahres 2029/30 – und ist von aufreizend ausgestellter Achtundsechziger-Müdigkeit
Dass das Buch verschwinden könnte, war von je einer der zentralen Topoi des dystopischen Romans. Eine Bibliothek, genannt „Alte Bestände“, ist es denn auch, was die Figuren in „Neue Mitte“ nach einer Diktatur wieder aufbauen. Jochen Schimmangs neuer Roman spielt im Winter des Jahres 2029/30. Deutschland hat eine neunjährige Diktatur hinter sich, seit vier Jahren kontrollieren Internationale Befriedigungstruppen und eine Übergangsregierung unter englischer Führung das Land. Auf dem aufgelassenen Gelände des ehemaligen Machtzentrums haben sich neben dem Ich-Erzähler ein paar Überlebenskünstler und Aufsteiger mitten in Berlin die Enklave eines halblegalen Raums geschaffen. Doch auch Mitglieder der ehemaligen Junta tauchen immer wieder auf.
„Alte Bestände“, das meint freilich gleichzeitig auch die Struktur dieses Romans. Schimmang, der selbst auch als Literaturkritiker tätig ist, streut nicht nur immer wieder andere Textformen ein, er errichtet auch ein höchst komplexes Referenzsystem zu eigenen wie fremden „Beständen“. Da will dann etwa ein gewisser ehemaliger Jurist der Junta (alias Carl Schmitt) seine Hausbibliothek verscherbeln, bevor ihn der Autor lustvoll durch seine Geliebte (alias Schmitts erster Ehefrau) ermorden lässt. Darüber wiederum unterhält sich ein Magazin namens Nero mit einem gewissen Christoph Lindenbaum alias Christian Linder, dessen Carl-Schmitt-Biographie der reale Jochen Schimmang besprochen hatte. Gleichzeitig mutiert Gregor Korff, der Carl-Schmitt-Spezialist aus dem Vorgängerroman, zum Autor jenes Typs von Agententhriller, der eine von vielen formalen Optionen für die Lektüre auch von „Neue Mitte“ bleibt. Das Großpassepartout stellt der „Mann ohne Eigenschaften“, von dem der Ich-Erzähler nicht nur den Namen, sondern auch seine Ziellosigkeit hat. Ulrich verliebt sich und trennt sich, die Junta taucht aus dem Untergrund wieder auf und bleibt besiegt. Dass nichts mehr geschieht, dass alle Aktionen ins Leere laufen, ist bei Schimmang wie bei Musil das Signum einer Übergangs- und Zwischenzeit.
Denn die herrschaftsfreie Enklave meint ebenso räumlich das alte West-Berlin inmitten der DDR wie zeitlich die Nachkriegszeit als Übergangsfenster einer Generation. Wie sich die 68er im guten alten Nichtstaat eingerichtet hatten, war schon immer das Lebensthema von Jochen Schimmang. Und die alte Bundesrepublik nicht nur im Titel des Vorgängerromans „Das Beste, was wir hatten“. Wenn am Ende von „Neue Mitte“ jene letzte besetzte Enklave einer Normalität aus Gesetz und Konsum angegliedert wird, dann erhebt Schimmang damit erneut Klage über jene Wende, die für ihn schon immer auch das Ende des ehemaligen Westens bedeutet hat. „So nah an der Geschichte, und dann doch das Entscheidende verschlafen. Mir war es recht.“
Ohne den Hintergrund wird der unbedarfte Leser Schimmangs Neuling in Vielem nur rätselhaft finden. Denn ein Zeitroman ist „Neue Mitte“ auch in jenem Sinne, dass die Zeiten hier wie die Texte collagiert und überlagert werden. Nachkriegsdeutschland verschwimmt mit einer ganzen Serie aufgezählter Länder wie Irak, Afghanistan, Griechenland oder Italien, die von internationalen Kommissionen und Friedenstruppen beherrscht werden, „demokratische Handlungsreisende, diplomatisch, aufgeschlossen und zivilisiert“. Erzählerisch gelingt auch diese Überblendung faszinierend elegant, aber moralisch bleibt sie extrem problematisch. Denn sie verharmlost unfreiwillig die Diktatur, die deutsche zumal. Die ehemalige Junta schildert Schimmang als Mixtur aus modernistischen und reaktionären Elementen, aber sie wirkt doch recht possierlich. Das Ganze sei zerbrochen an seinen Widersprüchen, Opfer gibt es anscheinend kaum und „der General“ geht in Berlin ab und an noch immer heimlich Currywurst essen. Wie einst in „Fahrenheit 451“ sollen die Bücher der Bibliothek verbrannt werden. Doch die erweisen sich – keine Szene repräsentiert die Atmosphäre des Buches besser – als imprägniert. Die Dystopie selbst wird bei Schimmang zur letzten Simulation, die Parabel zur Scheinparabel. Aber will der Autor die Neue Mitte von Altcurrywurstkanzler Schröder ernsthaft in die Nähe autoritärer Regierungen rücken? Oder würde hier im Unterbewussten einer Generation gar die Sehnsucht ruchbar nach einer halbwegs netten Diktatur im Zwergformat, damit man noch mal etwas habe, gegen das man sein könnte?
Am Ende hält man die Anspielungen und Nebelkerzen dieses Buches in alle möglichen politischen Richtungen wohl besser einfach für Unschärfen der Konstruktion. Die U-Bahn-Schächte von London, in denen sich die Bevölkerung vor den deutschen Bomben zu schützen suchte, klagt der Autor, dienten einem angesagten Berliner Club als Motivpark, die Uniformteile der ehemaligen Diktatur als Modeaccessoires. Doch den Roman treibt die gleiche frivole Sehnsucht nach der Ruinenlandschaft. „Neue Mitte“ bleibt nicht nur der Form nach tief in der Postmoderne verankert, sondern auch in seiner geradezu aufreizend ausgestellten Müdigkeit.
Die 68er haben es derzeit wahrlich nicht leicht. Schimmang porträtiert sie hier – interessanterweise freiwillig wie unfreiwillig zugleich – als eine Generation, die gerne noch einmal zuschlagen würde, aber keine Idee hat, wohin. Und die deshalb um eine Zwischenzeit trauert, als Politisch-Sein nichts mehr und gerade wieder noch nichts kostete.
MICHAEL STALLKNECHT
JOCHEN SCHIMMANG: Neue Mitte. Roman. Edition Nautilus, Hamburg 2011. 256 Seiten, 19,90 Euro.
Die U-Bahn beflügelt auch Schimmangs Phantasie. Foto: Hans Peter Stiebing
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Ulrich Gutmair ist begeistert von diesem "postmodernen Zukunftsroman", der voller Querverweise und Anspielungen stecke und die Nachkriegsjahre mit unmittelbaren Nachwendezeit vermische. Es ist das Jahr 2030, lesen wir. Eine Militärjunta regiert in Deutschland, die demnächst durch Wahlen abgelöst werden soll. Das Personal scheint sich vor allem an Nazis angelehnt zu sein. Die kommunistischen Diktatoren findet Schimmang dagegen "historisch so irrelevant", dass sie im Buch keine Entsprechung finden, so Gutmair, der dagegen aber nichts einzuwenden hat. Es ist eh weniger die Handlung, die ihn an diesem Buch begeistert, als vielmehr das "Gespinst von Verweisen" und die Leichtigkeit der Satire.

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