Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Universität Potsdam, Veranstaltung: Soziale Motive, Sprache: Deutsch, Abstract: Einsamkeit ist ein psychologischer Forschungsbereich, der bisher zwischen Sozialpsychologie, Persönlichkeitspsychologie, Entwicklungspsychologie und klinischer Psychologie anzufinden ist und bisher selten ausführlich behandelt wurde. (Elbing, 1991). „Der Begriff Einsamkeit bezeichnet die Empfindung, von anderen Menschen getrennt und abgeschieden zu sein.“(http://de.wikipedia.org/wiki/Einsamkeit) Dies kann, je nach Betrachtungsweise, positiv oder negativ ausgelegt werden. Die Sozialwissenschaften betrachten die Einsamkeit häufig als normabweichend. In den Geisteswissenschaften wird Einsamkeit auch positiv gesehen, zum Beispiel als nützliches Instrument zur Selbstfindung. Die positive Sichtweise des Alleinseins ist historisch verankert in den, früher sehr positiv betrachteten, Lebensweisen als Eremit oder Klosterbewohner. Auch heute wird die bewusste Hinwendung zu Stille und zu sich selbst als Bedingung für die Selbstfindung gesehen, die dann wiederum Voraussetzung für soziale Offenheit und befriedigende Beziehungen ist. Diese Sichtweise steht im Gegensatz zur soziologischen Sichtweise, die behauptet, dass alle Probleme verschwinden würden, wenn die individuelle Vereinsamung überwunden würde indem man alles gemeinsam mache. Erfahrungen mit verordneter oder ideologischer Gemeinsamkeit in Kirchen, Parteien sowie in diversen Clubformen des Urlaubs- und Freizeitsektors zeigen, dass die Hoffnung auf individuelles Glück dadurch allein nicht erfüllt werden kann. (Elbing,1991). Das Gefühl von Einsamkeit entsteht, wenn eine Person die Art oder Anzahl ihrer sozialen Kontakte als unzureichend empfindet und darunter leidet. Somit ist es möglich, viele soziale Kontakte zu haben und sich dennoch einsam zu fühlen oder sehr wenige soziale Kontakte zu haben und dennoch sehr zufrieden zu sein. In dem Gebiet der sozialen Arbeit wird häufig von sozialer Isolation im Zusammenhang von Einsamkeit gesprochen. Für diese Isolation gibt es exogene Risikofaktoren (wie z.B. Zugehörigkeit zu einer Randgruppe) oder endogene Risikofaktoren, die sich auf die Persönlichkeitsstruktur des Einzelnen beziehen. Viele endogene Faktoren wie ein geringes Selbstwertgefühl, Generalisierung von negativen Erlebnissen und Attribuierungsmuster, welche die soziale Isolation auf internale Defizite zurückführen, führen schließlich zur immer weiteren sozialen Isolation. [...]