Das Verhältnis der Menschen zu Staat und Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Gesellschaftliches Engagement und Fortentwicklung der Gesellschaft zu einer "Bürgergesellschaft" sind Forderungen der Zeit. Damit verbindet sich ein verändertes Staatsverständnis, nämlich eine gewisse Abkehr vom "Hoheitsstaat", ein neues Bewusstsein für Herausforderungen des Gemeinwohls, eine gesellschaftspolitische Stärkung der sozialen und ökologischen Belange, die Sehnsucht nach einer Gesellschaft, die sich humaner, solidarischer und von den Bürgern gestaltet fortentwickelt. In den letzten Jahren hat das zivilgesellschaftliche Engagement zugenommen, nicht zuletzt als Folge des gewachsenen Seniorenanteils in der Gesellschaft. Bund und Länder unternehmen Anstrengungen, diese Entwicklung zu fördern.In Heft 1/2015 des "Neuen Archivs für Niedersachsen" wird dieses Thema von verschiedenen Seiten angegangen: Berichte über bürgerschaftliches Engagement in Deutschland, Vorstellung des "Freiwilligensurveys Niedersachsen" und des Konzepts "Bildungslandschaften", außerdem eine Reihe von Beispielen gelungenen bürgerschaftlichen Engagements in Städten ("Transition Town", Stadtgrünentwicklung) und auf dem platten Land ("Leerstand im Dorf").