Unter dem Stichwort 'Neurodidaktik' gibt es eine spannende Rezeption neurowissenschaftlicher Erkenntnisse zum Lehren und Lernen in der akademischen Erziehungswissenschaft. Das Wissen darüber, wie Lernen im Gehirn funktioniert, ermöglicht Lehrern laut dem Pädagogikprofessor Heinz Schirp 'Lernprozesse so zu gestalten, dass sie einigermaßen 'gehirnfreundlich' sind'. Ausgehend von dieser Prämisse unterzieht Klaus Peter Schmidt die Praxis an Waldorfschulen einer neurodidaktischen Prüfung. Da die Waldorfpädagogik ihre didaktischen Prinzipien aus der unwissenschaftlichen, esoterischen Anthroposophie Rudolf Steiners ableitet, wird sie in der Öffentlichkeit häufig belächelt und in der akademischen Erziehungswissenschaft tendenziell geringschätzig behandelt. Am Beispiel der Freien Waldorfschule Kreuzberg zeigt Schmidt in seiner Untersuchung auf, dass die Praxis an Waldorfschulen trotz ihrer kruden theoretischen Basis zahlreiche Parallelen und Affinitäten zu neurodidaktischen Ansätzen aufweist. Obwohl sie auch wesentliche Merkmale beinhaltet, die eindeutig nicht im Sinne einer 'gehirnfreundlichen' Pädagogik sind, könnte das öffentliche Schulsystem Einiges von den Waldorfschulen lernen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dieser Thematik.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.